Einwegpfand: Umweltministerium und Lidl präsentierten Automaten
In Österreich werden sieben von zehn PET-Flaschen fachgerecht recycelt, der Rest landet oft in der Natur. Um dies zu verhindern, die Richtlinien der Europäischen Union zu erfüllen und zu Deutschland aufzuschließen, wo die Rücklaufquote bei 98 Prozent liegt, soll auch hierzulande ein Einwegpfandsystem kommen. Ein dafür geeigneter Pfandautomat wurde am Donnerstag in einer Wiener Filiale des Discounters Lidl gemeinsam mit Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) vorgestellt.
"Wir müssen unsere Recyclingquote verdoppeln, sonst drohen Strafen der EU", sagte Gewessler, bevor sie den Automaten selbst ausprobierte. Eine Flasche oder Dose pro Sekunde kann eingeworfen werden, sodass es zu keinen Wartezeiten kommen soll. Die Gebinde können im Anschluss nach Farbe und Material getrennt werden und landen in gepresster Form in einem großen Behälter. "Die Kunden sind bereit dafür, einen Beitrag dazu zu leisen und mitzumachen", betonte die Umweltministerin.
Um die Vorgaben der EU zu erreichen, müssen in den kommenden Jahren neun von zehn PET-Flaschen getrennt gesammelt und recycelt werden. "Ich bin überzeugt davon, dass Pfand wirkt", sagte Gewessler und sprach davon, dass sich laut aktueller Umfragen rund 80 Prozent der Österreicher ein Pfandsystem für Einwegflaschen wünschen. Nun möchte man ein "passendes System für Österreich gemeinsam entwickeln", betonte sie.
Vom Discounter erfährt sie dabei große Unterstützung. "Fakt ist, dass Einwegpfand einen wichtigen Beitrag leisen kann, den Müll zu reduzieren und die EU-Vorgaben zu erfüllen.", erklärte Alessandro Wolf, CEO von Lidl Österreich. Dass bis 2025 eine neue PET-Flasche aus 25 Prozent Recyclat bestehen muss, stelle das Unternehmen vor keine Herausforderung. Schon heute beständen einige Flaschen schon zu 100 Prozent aus recycelten Material. "Wir haben ein gemeinsames Ziel, den Klimaschutz", betonte Wolf und hofft, dass schnellstmöglich ein einheitliches System eingeführt wird.