Comeback nach der Wahl: Donnerstagsdemos kehren zurück
Die Donnerstagsdemonstrationen hatten sich schon in den Jahren 2000 und 2018/19 gegen eine freiheitliche Regierungsbeteiligung ausgesprochen hatten. Nun erleben sie nach der Nationalratswahl 2024 ein Comeback.
Unter dem Motto "FIX ZAM gegen Rechts!" findet am kommenden Donnerstag die erste Veranstaltung statt. "Wir kämpfen für eine solidarische Welt, eine Gesellschaft, die nach vorne blickt und nicht ins letzte Jahrtausend im Gleichschritt zurückgeht", erklären die Veranstalter.
Rückkehr der Donnerstagsdemos
"Am Donnerstag, den 3. Oktober, sind wir wieder "DO!", hieß es in einem Instagram-Post am Sonntagabend, der bisher mehr als 600.000 Mal aufgerufen wurde. Um 18.00 Uhr startet die Veranstaltung vor dem Parlament, die Schlusskundgebung ist anschließend um 20.15 Uhr am Maria-Theresien-Platz geplant.
Man sage entschieden "Nein zu einer rechtsextremen Koalition", stehe für eine "Welt der Kooperation statt Konkurrenz" und wolle die "Grundsteine unserer erkämpften Demokratie" verteidigen.
Große Protestveranstaltungen in Wien
Die ersten Donnerstagsdemos gab es vor knapp 25 Jahren. Nach der Angelobung der ersten schwarz-blauen Koalition im Februar 2000 versammelten sich mehr als 150.000 Menschen am Wiener Heldenplatz, um gegen die neue ÖVP-FPÖ-Regierung und deren befürchteten "Rassismus und Sozialabbau" zu protestieren.
In den folgenden zwei Jahren fanden wöchentlich Kundgebungen mit tausenden Demonstrierenden statt. Einmal drangen die Protestierenden dabei in das Hotel Marriott ein, in dem der damalige FPÖ-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und ÖVP-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel auftreten sollten. Außerdem gab es "Widerstandslesungen", an denen unter anderem Elfriede Jelinek teilnahm.
Ende der Demos nach Ibiza-Skandal der FPÖ
18 Jahre später wurde der Protest wiederbelebt. Unter dem Slogan "Es ist wieder Donnerstag" ging man ab Oktober 2018 gegen Türkis-Blau unter ÖVP-Regierungschef Sebastian Kurz und FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache auf die Straße. Nicht nur in Wien, sondern auch in Städten wie Linz oder Innsbruck.
Die Donnerstagsdemos fanden ein natürliches Ende, als die Ibiza-Affäre die Koalition sprengte.