Coronavirus: Anschober kündigte weitere Maßnahmen an
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat Donnerstagabend bestätigt, dass die Regierung am Freitag weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie bekanntgeben wird. Es gehe darum, die Kontakte bei großen Menschenkonzentrationen zu reduzieren, sagte Anschober am Donnerstagabend im Privatsender Puls 4.
Genaueres wollte der Gesundheitsminister noch nicht sagen, "wir werden morgen um diese Zeit mehr wissen", sagte er. Zugleich verwies er darauf, dass es Teile der Wirtschaft gebe, die nicht so essenziell seien wie andere. Als essenzielle Bereiche nannte Anschober etwa Apotheken, die Postinfrastruktur, die Kommunikationstechnologie und den Lebensmittelhandel. "Und es gibt andere Bereiche, die nicht diese Priorität haben, und wo wir drei, vier, fünf, sechs Wochen auch einmal ohne auskommen können", so der Minister.
Auf die Frage, ob es Einschränkungen beim Handel geben werde, meinte Anschober: "Es wird Eckpfeiler unserer Gesellschaft weiter geben müssen und da gehören Teile des Handels dazu."
Auch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) betonte, dass die gute Versorgung aller Menschen wichtig sei und sichergestellt werde. Abgeleitet von der Regel, dass nur bis zu 100 Menschen sich in einem Raum aufhalten dürften, gehe es darum, darauf zu achten, dass sich auch im Handel nicht zu viele Menschen aufhalten und der Mindestabstand eingehalten werden. "Öffnungszeiten und Zugänge werden aber bestehen bleiben", betonte Schramböck.
Anschober betonte einmal mehr, dass es darum gehe, die dramatische Kurve der Neuinfektionen abzuflachen, um Zeit zu gewinnen, solange noch die Grippewelle im Gange sei und solange bis ein taugliches Medikament komme. Aber "ich kann heute schon garantieren, dass die 30 bis 40-Prozent-Steigerung bei den Infektionen in den nächsten Tagen anhalten werden", so der Gesundheitsminister.
SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner stimmte mit Anschober völlig überein. Es gelte die Zeit zu nutzen, die Ausstattung in den Spitälern zu verbessern, so die frühere Gesundheitsministerin. In Bezug auf die Schulschließungen betonte sie, dass es wichtig sei, Familien und Alleinerziehende nicht allein zu lassen.