Politik/Inland

Christopher Drexler: „Ich bin ein Quäntchen rechts der Mitte“

Vor zwei Monaten trat er die Nachfolge von Hermann Schützenhöfer als Landeshauptmann der Steiermark an. Am kommenden Samstag wird er am Landesparteitag der steirischen ÖVP an deren Spitze gewählt. Im Club 3, dem Talk von KURIER, Kronenzeitung und Profil spricht Christopher Drexler (51) über Karl Nehammer, seine Ziele in der Steiermark und Ausschalt-Reflexe.

Christopher Drexler über die Umfragewerte der ÖVP: „Pandemie, Wirtschafts- und Energiekrise: Wir sind mit der Bewältigung mehrerer Krisen gleichzeitig beschäftigt. Vor diesem Hintergrund sind die Umfragewerte der ÖVP meine geringste Sorge.“

… den ÖVP-Korruptionsuntersuchungsausschuss: „Ich sage Ihnen: Mich hat in zwei Monaten als Landeshauptmann kein Mensch auf diesen U-Ausschuss angesprochen. Ich halte das für einen oppositionellen, parlamentarischen Lausbuben-Streich.“

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… die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung: „Wenn ich mir eine Parlamentsdebatte im Fernsehen ansehe, dann habe ich einen sehr starken Impuls, den Fernseher auszuschalten. Und wenn es mir schon so geht, dann geht es politikfernen Menschen erst recht so. Man muss daran gehen, eine neue, bessere politische Kultur und Kommunikationskultur zu vermitteln.“

… Handy-Kommunikation seit Publikwerden der ÖVP-Chats: „Ich bin relativ gelassen, zumal ich nicht glaube, dass ich irgendwelche verwerflichen Inhalte mit anderen Menschen kommuniziere. Im Übrigen geht mein Telefon niemanden etwas an. Wenn irgendjemand mir ein Emoji vorwerfen sollte, dann bitte sehr. Mein Lieblingsemoji ist das grüne Herz.“

… ÖVP-Chef und Bundeskanzler Karl Nehammer: „Ich verstehe durchaus die Sehnsucht nach dem klassischen, klischeehaften Bild der ÖVP, dass die Landeshauptleute immer den jeweiligen Bundesparteiobmann demontieren. Oder scheibchenweise die eine oder andere klügere oder weniger kluge Kritik einbringen. Ich werde dieser Erwartungshaltung nicht entsprechen, solange es keinen Anlass gibt. Ich glaube an ihn.“

… Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz und seine Politik: „Kurz’ große Skepsis gegenüber der Sozialdemokratie, das habe ich immer für einen Fehler gehalten. Ich bin der Meinung, dass man mit allen politischen Kräften im Gespräch sein soll. Ich schließe in der Steiermark nicht einmal die KPÖ aus. Ich bin ziemlich am anderen Ende des politischen Spektrums, würde ich sagen, ich bin ein Quäntchen rechts der Mitte.“

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… den 500-Euro-Klimabonus für Asylwerber: „Halte ich für keine kluge Idee.“

… Migrationskurs der ÖVP und koalitionsfreien Raum: „Im Windschatten der Migration aus der Ukraine ist wieder eine Migrationsbewegung im Anlaufen, die mir Sorge bereitet und auf die man reagieren muss. Ich glaube, diese Regierung wird am Migrationsthema nicht zerschellen.“

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