Hofburg-Wahl: Jugendliche machen für Van der Bellen mobil
Die Sonne ist noch nicht ganz aufgegangen, es ist bitterkalt, da stehen Konrad und seine Mitstreiter schon an einer der belebtesten Kreuzungen Wiens, am Rennweg. "Wissen’S schon, wen Sie am Sonntag wählen?", fragt Konrad eine Passantin, stellt sich ihr halb in den Weg, sucht Augenkontakt. Den Flyer, den er ihr überreicht, wirft sie in den nächsten Mistkübel.
Sie finden, Alexander Van der Bellen sei trotz seines Alters "jugendlicher" als Norbert Hofer – ihn beschreibt Konrad als "radikal und konservativ". Auch Mustafa hält den 72-jährigen Wirtschaftsprofessor für interessanter – "vom Flair her". Nur: Das muss man erst einmal vermitteln. "Kirtage und Fernsehauftritte – diese Art von Wahlkampf spricht Leute in meinem Alter kaum an. Deshalb wollen wir etwas tun, um ihnen die Wahl schmackhaft zu machen", erklärt Konrad. Dazu gehöre natürlich, die Social-Media-Orgel zu spielen. Die Generation der Erstwähler sei stärker auf Instagram vertreten, erklärt er. Auf Facebook hat die Gruppe immerhin fast 5000 Follower.
Flyer verteilen ist dagegen altmodisch, für Konrad ist der persönliche Kontakt aber von entscheidender Bedeutung – bei Jung und Alt. "Eine ältere Dame, mit der ich intensiv diskutiert habe, ist zur VdB-Wählerin geworden", erzählt er stolz . Wie es am Sonntag bzw. Montag ausgehen wird? "Knapp", sagt er. "Aber zumindest kann ich sagen, ich habe alles getan, was ich konnte."