Politik/Inland

Mit "Besser Essen" die Welt verändern

Regional. Saisonal. Bio. "Natürlich ist das ein wichtiges Credo", sagt Rudi Anschober, der grüne Landesrat aus Oberösterreich. "Aber ich bin kein Dogmatiker", erklärt er. Es gehe ihm um viel mehr: Am Freitag präsentierte der Politiker sein erstes Kochbuch, "Besser Essen – Wie grüne Küche, Flexitarier & Co. mit Genuss die Welt verändern", heißt es. Zu hoch gegriffen sei das Ansinnen nicht, findet er: "Das Buch gibt Antworten, welche politischen Entscheidungen auch von den Konsumenten nötig sind, damit es zur Ernährungswende kommt, weg von der riesigen Lebensmittelindustrie hin zu kleinen, lokalen Strukturen."

Was alles schieflaufe, bemerke man daran, dass ein Kilo Faschiertes inzwischen weniger koste als zwei Stunden Parken in der Linzer Innenstadt, kritisiert der Grün-Politiker.

Sinnliches Erlebnis "Teig kneten"

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Anschober hatte vor zwei Jahren für Aufsehen gesorgt, weil er sich nach 22 Jahren in der Spitzenpolitik wegen eines Burn-outs in einen mehrmonatigen Krankenstand verabschiedet hatte. "Natürlich half mir dann auch das Kochen", erzählt Anschober. "Ich hatte begonnen, Teige zu kneten. Das ist ein ungemein sinnliches Erlebnis." Er bleibe aber nur Hobby-Koch, im Berufsleben werde er weiterhin Landesrat für Umwelt, Energie und Konsumentenschutz sein.

Rund 120 Lieblings-Rezepte hat Anschober in seinem Kochbuch gesammelt. Großteils, aber nicht ausschließlich, kocht er vegetarisch und vegan. Etwa die "Tarte Wunderbar", Anschobers Lieblingsrezept aus Kirschtomaten, Erdäpfel, Zwiebel und Käse: "Weil es so wunderbar schmeckt." Das Rezept könne je nach Bedarf verändert werden, zum Verkochen von allen Küchenrestln, wo doch jede Familie viele Hundert Kilo Essbares pro Jahr wegwerfe. "Kochtopf statt Mistkübel ist da mein Motto." Auch kulinarischen Hochkaräter kommen in dem Kochbuch vor. Etwa Carlo Petrini, der Gründer der Slow-Food-Initiative, die Köchin Sarah Wiener und der Präsident der "Arche Noah", Christian Schrefel, haben Gastbeiträge verfasst