Politik/Inland

Christian Sapetschnig wird Interimsleiter der SPÖ-Zentrale

Andreas Babler hat sich am Mittwoch an seiner neuen Wirkungsstätte vorgestellt. Kurz nach 9 Uhr traf der SPÖ-Chef in der Parteizentrale in der Löwelstraße ein, um sich eine knappe Stunde mit deren Mitarbeitern auszutauschen. Empfangen wurde Babler von längerem Beifall. Noch unklar ist weiter, wer die Bundesgeschäftsführung übernimmt. Interimistischer Ansprechpartner ist der Leitende Sekretär für Organisation Christian Sapetschnig.

Aus dem SPÖ-Umfeld hört man am Mittwoch, dass Sapetschnig schon länger als Personalreserve gilt. Ob er auch Bundesgeschäftsführer wird, ist noch offen. Die politische Besetzung sei eine ganz andere Frage, meinte Babler heute Vormittag. Der Bundesgeschäftsführer ist vom Parteivorstand zu wählen.

Ganz neues Terrain ist für Babler die Löwelstraße nicht, war er doch nach eigenen Angaben dort in seiner Zeit als Jugendsekretär des Öfteren. Ungeachtet dessen wurden ihm heute nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Räumlichkeiten vorgestellt. Im Raum steht ja ein Auszug der SPÖ aus der legendären Zentrale, weil diese nicht mehr modernen Arbeitsgegebenheiten entspricht. Babler wollte sich im Vorfeld seiner Wahl nicht festlegen, ob er an diesen Plänen festhält. Unter anderem wollte er diese Frage mit den Betroffenen, also den Mitarbeitern, abklären.

 Heute drückte er diesen seine Wertschätzung aus und berichtete, dass er bei seiner Tour im Sommer alle politischen Bezirke besuchen will. Angenommen worden sei Babler sehr gut, hieß es seitens eines Sprechers. Aufbruchsstimmung sei spürbar gewesen.

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Präsidium tagt am Nachmittag

Bablers Arbeitstag dürfte jedenfalls auch heute ein längerer werden. Denn als erstes Gremium tritt am Mittwochnachmittag ein Präsidium zusammen. Dort soll Bablers Plan, einen ordentlichen Parteitag im kommenden Herbst inklusive Statutenänderung zur Basiswahl der Parteiführung durchzuführen, besprochen werden. Dass schon Namen für Bundesgeschäftsführung oder Parlamentsklub genannt werden, ist eher unwahrscheinlich.

Wer wird Bablers Arm im Parlament

 Als Favoriten gelten für den Klub Frauenchefin Eva Maria Holzleitner und Umweltsprecherin Julia Herr. Letztere ist auch eine Option für die Zentrale, ebenso wie Willi Mernyi, Leitender Sekretär des ÖGB, der schon diverse Male für den Posten angefragt worden war, bisher aber jeweils abgelehnt hatte.

Doskozil als Teil der neuen SPÖ?

Der nun doch nicht Parteichef Hans Peter Doskozil hat ja angekündigt, sich aus der Bundespolitik endgültig zurückzuziehen und sich nur noch um das Burgenland zu kümmern, wo er SP-Chef und Landeshauptmann ist. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hat Mittwochfrüh vor Journalisten gesagt, er hoffe, dass sich  Doskozil auch künftig an inhaltlichen Diskussionen der Bundespartei beteiligt.