Offenbar türkische Cyberattacke auf Außenministerium
Am Freitagabend ist die Website des Außenministeriums von Hackern attackiert worden. Die Attacke habe sich gegen den Server der Website gerichtet und von 18.30 Uhr bis 23.00 Uhr gedauert, teilte ein Sprecher von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) am Samstag mit. Die Seite sei daraufhin rasch offline genommen worden, so der Sprecher. Das System des Hauses sei aber nicht betroffen gewesen.
"Wir lassen uns nicht durch solche Angriffe einschüchtern. Österreich bleibt bei seiner Haltung zur Türkei."
Auch sei es zu keinem Abfluss von Daten und somit zu keinem Schaden gekommen. Konkret habe es sich um eine sogenannte DDOS-Attacke gehandelt. Dabei werden mehrere tausend Anfragen auf einen Server gleichzeitig geschickt, was zu einen Zusammenbruch des Systems führt. Dadurch sei der Angriff aber sehr rasch bemerkt worden, sagte der Sprecher.
Offenbar aus der Türkei
Gemeinsam mit dem Verfassungsschutz und dem Verteidigungsministerium habe das Außenamt rasch Abwehrmaßnahmen gesetzt, da die Attacke aus dem Ausland erfolgte. "Dem Vernehmen nach" aus der Türkei, so der Sprecher. Unklar sei von wem genau die Attacke ausging. Nachdem die Website ab 23.00 Uhr vorerst nur aus Österreich erreichbar war, sei ein Zugriff auf die Seite mittlerweile auch wieder aus dem Ausland möglich. "Wir lassen uns nicht durch solche Angriffe einschüchtern. Österreich bleibt bei seiner Haltung zur Türkei", kommentierte Kurz die Cyberattacke.
Seit dem gescheiterten Putsch in der Türkei Mitte Juli sind die Beziehungen zwischen der Türkei und Österreich angespannt. Die Türkei warf Österreich "radikalen Rassismus" vor. Zuvor hatten die Aussagen von Bundeskanzler Kern bezüglich eines Verhandlungsstopps in Sachen EU-Beitritt und die Schlagzeilen zu einem neuen türkischen Gesetz zum Kindesmissbrauch für Verstimmungen gesorgt.