Politik/Inland

Asylanfragen in der EU gestiegen, in Österreich aber stark gesunken

108.950 Menschen haben im November 2023 zum ersten Mal in der EU um Asyl angesucht. Das sind rund elf Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor (97.800 im November 2022), teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. 

In Österreich ist die Zahl im Jahresvergleich hingegen stark zurückgegangen: Letzten November haben noch 2.270 Menschen um Schutz angesucht, nach 11.745 im Vorjahresmonat.

Syrier waren EU-weit die größte Gruppe (23.460 Erst-Anfragen), gefolgt von Türken (12.870), Afghanen (7.930), Venezolanern (6.175) und Kolumbianern (5.445). Der Großteil der Anfragen wurde in Deutschland (rund 36.500), Italien (etwa 14.200), Spanien (14.100), Frankreich (14.000) und Griechenland (10.300) gestellt.

Pro Hunderttausend Einwohner gab es demnach in der EU 24,3 Asylanfragen. Die meisten pro Kopf gab es in Zypern (etwa 150) und Griechenland (knapp 100).

Unter den Menschen, die im November zum ersten Mal um Asyl gebeten haben, sind zudem 3.510 unbegleitete Minderjährige. Die meisten davon kamen aus Syrien (1.230) und Afghanistan (580). In Österreich haben demnach 85 unbegleitete Minderjährige einen Antrag auf Asyl gestellt.

Zu den genannten Zahlen kommen noch EU-weit 6.375 Anfragen von Menschen, die bereits einmal ein Asylverfahren in einem EU-Mitgliedstaat durchlaufen haben. In Österreich wurden im November 2023 200 solcher Fälle registriert, geht aus den Eurostat-Zahlen hervor.