Politik/Inland

Anschober: Antikörpertests ab Ende April in Hotspots wie Ischgl

Die Uni Innsbruck arbeitet gerade an einem Planungskonzept für den Coronakrisen-Hotspot Ischgl. Ende April sollen in der Region Tirols flächendeckende Antikörpertests starten, kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Dienstagabend im ORF-"Report" an.

Bis dahin sollte die Qualität der Tests soweit stimmen, meinte Anschober. Zuletzt gab es ja Skepsis, wie zuverlässig sie wirklich sind. "Wir können keine Fehlergebnisse riskieren", sagte Anschober.

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Es geht bei den Tests nicht um aktuell Erkrankte, sondern um jene Menschen, die Covid-19 vielleicht schon hatten, ohne es zu bemerken - und jetzt immun sind.

Immune Mitarbeiter im Spitalsbereich

Ischgl - jener Skiort, der als Ansteckungsherd weltweit Schlagzeilen gemacht hat - wurde von Anschober nur als Hotspot genannt.

Der grüne Minister meinte, er wolle bei den Testungen "in die Fläche gehen" und auch in bestimmten Berufsgruppen testen lassen - etwa Mitarbeiter im Spitals- und Pflegebereich.

Wenn man weiß, dass einzelne Mitarbeiter bereits immun gegen das Coronavirus sind, würde das zu einer deutlich verbesserten Sicherheit führen, sagte Anschober.

"Stopp Corona" groß ausrollen

Ende April will der Gesundheitsminister außerdem die "Stopp Corona"-App groß ausrollen. Bis dahin müsse sie aber noch optimiert werden.

Derzeit muss man bei der App des Roten Kreuzes noch manuell eintippen, wenn man mit einer Person länger als 15 Minuten Kontakt hatte. Wenn diese dann Corona-Symptome entwickelt, wird man gewarnt. Ziel ist, so die Infektionsketten zu durchbrechen: Der Gewarnte kann sich dann in Isolation begeben und steckt so niemand anderen mehr an. 

Dieser Eintrag soll ab Donnerstag automatisch funktionieren. Als nächsten Ausbauschritt ist ein Corona-Fragebogen innerhalb der App geplant, bei der Symptome abgefragt werden.

Schutz für Risikogruppen

Zur umstrittenen Regelung, wonach in der kritischen Infrastruktur Tätige kein Recht auf den besonderen Corona-Risikogruppen-Schutz haben, werde eine Änderung überlegt, sagte Anschober. Er arbeite mit Experten daran, „eine vernünftige Lösung zu finden“.

Die Regierung hat vorgesehen, dass Risikogruppen wenn möglich von zuhause arbeiten oder - wenn kein Home Office möglich ist - frei gestellt werden. Wer zur Risikogruppe gehört, entscheidet eine von Gesundheits-und Arbeitsministerium eingerichtete Expertengruppe.

Mitarbeiter sogenannter kritischer Infrastruktur sind von der Regelung ausgenommen. Das stößt bei Arbeitnehmervertretern auf Kritik, Juristen halten es gar für verfassungswidrig.