Politik/Inland

Ballkleid wird zum Politikum

Eine rauschende Ballnacht kann am Tag danach schmerzendes Kopfweh zur Folge haben. Besonders schlimm erwischte es in dieser Ballsaison die Ex-Justizministern und ÖVP-Kandidatin zur Europawahl, Beatrix Karl. Der Besuch der Grazer Opernredoute am 25. Jänner wird der Steirerin noch länger in Erinnerung bleiben. Ein Foto von Karl bei der Opernredoute findet sich auf der Titelseite von News: In großen Lettern wird Karl als „Österreichs geizigste Ministerin“ verhöhnt, und auf zwei Doppelseiten erklärt, dass Karl sich ein Kleid von einer Modeschülerin hat schneidern lassen, und zwar zuerst für nur neun Euro Lohn. Erst auf Nachfrage von News habe sie der Schülerin weitere 300 Euro samt Blumenstrauß überreicht. „Das war lange vorher so vereinbart“, war von Seiten Karls zu erfahren.

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Das Blatt jedoch verglich Arbeitszeit (150 Stunden) mit dem Lohn (309 Euro), und nannte Karl, studierte Sozialrechtlerin, „geizig“ und kritisierte ihre Vorstellung eines Mindestlohns (zwei Euro pro Stunde).

Am Donnerstag war die Aufregung groß. Karl, der ÖVP-Pressedienst, die amtsführende Präsidentin des steirischen Landesschulrats sowie die Direktorin der Modeschule waren den ganzen Tag lang in Telefonkonferenzen zur Causa „Blaues Kleid“.

Tatsächlich soll aber nicht Karl das Ballkleid bei der Modeschule bestellt haben, vielmehr wurde sie von der Schulleiterin gebeten, mit einem Kleid einer offenbar begabten Schülerin beim Ball für die Schule zu werben.

Wenigstens das hat geklappt (www.modeschule.at).