Politik/Inland

AHS-Lehrer für Ministerin Heinisch-Hosek Blockierer

Werner Faymann kann wieder aufatmen: Nach der ergebnislosen Verhandlung über ein neues Lehrerdienstrecht am Samstag forderte das Team Stronach eine Sondersitzung des Nationalrats. Faymann und seine Regierung hätten dann begründen müssen, warum nach 33. Runden noch immer kein Ergebnis vorliegt.

Doch so weit wird es wohl nicht kommen, Stronach-Klubchef Robert Lugar bekommt von den anderen Oppositionsparteien zu wenig Unterstützung, um die Sondersitzung einzuberufen.

Das Problem, noch vor der Wahl ein neues Dienstrecht zu finalisieren, bleibt der Regierung dennoch. Erst in der zweiten oder dritten Augustwoche soll es das nächste Gipfeltreffen Regierung/Gewerkschaft geben. Bis dahin sollen weitere Details mit den Lehrer-Teilgewerkschaften ausverhandelt werden.

Gewerkschaft schert aus

Beamten-Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek sieht aber ein weiteres Problem: „Für jede Fachgewerkschaft sind kleinere Einzelwünsche berücksichtigt worden. Trotzdem schert eine Gewerkschaft aus. Das ist die AHS-Gewerkschaft. Sie lehnt es ab, ein bisschen mehr zu arbeiten, um ein höheres Einstiegsgehalt zu bekommen. Das wird der Knackpunkt sein.“

Tatsächlich soll sich das Gehalt für neu eintretende AHS-Lehrer am geringeren Beamten-Gehaltsschema V1 orientieren – das für alle Lehrer gelten soll – , und nicht wie bisher am üppigeren Schema L1. Unglücklich sind die AHS-Vertreter auch über die geplante Mehrarbeit. Derzeit erfüllen AHS-Lehrer etwa bei Fremdsprachen-Fächern ihr Arbeitspensum mit nur 17 Unterrichtsstunden pro Woche. Künftig sollen es für Berufseinsteiger mindestens 22 Stunden sein. Das wird zusehends auch bei den Teilgewerkschaften kontrovers diskutiert, weil sie immer weniger einsehen, warum AHS-Lehrer trotz künftig gleicher Ausbildung bessere Konditionen erhalten sollen.