8.750 Ausbildungsplätze: So holt Polaschek mehr Personal
Von Bernhard Gaul
Noch ist zwar nicht geklärt, wie Bund und Länder 50.000 zusätzliche Kinderbetreuungsplätze schaffen wollen. Dafür wird klarer, wo und wie das dafür nötige Betreuungspersonal ausgebildet werden wird: Das Bildungsministerium von Martin Polaschek (ÖVP) hat berechnet, dass rund 13.700 zusätzliche Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen benötigt werden. Nur, wo sollen diese Experten ausgebildet werden?
Am Donnerstag stellte Minister Polaschek seinen Plan vor – es soll mehr Kollegplätze geben, mehr Quereinsteiger und mehr Qualifizierungen über Elementar+.
- Kolleg Für das Schuljahr 2021/22 wurden vier neue Kollegstandorte mit 87 Studierendenplätzen umgesetzt. Für das Schuljahr 2022/23 ist an 11 bereits bestehenden Standorten je eine neue Klasse hinzugekommen. Je eine Klasse in Kärnten, Oberösterreich und Salzburg, vier Klassen in der Steiermark, je eine Klasse für Berufstätige in Salzburg und Tirol sowie zwei Klassen für Berufstätige in Wien. Und seit 2021/22 wurden an 6 Standorten neue Kollegklassen begründen.
- Quereinsteiger Seit dem Jahr 2022 werden auf der Webseite klassejob.at, die das Bildungsministerium betreibt, der Lehrerberuf für echte Quereinsteiger schmackhaft gemacht. Das soll jetzt auch für Kindergartenpädagogen möglich gemacht werden, die Seite ist bisher aber noch nicht angepasst worden.
- Elementar+ Diese Initiative der Uni Graz richtet sich insbesondere an jene, die in den Kindergärten und Krippen schon als Helfer oder Assistenten arbeiten. Der insgesamt dreijährige Universitätslehrgang wird berufsbegleitend und in Regionalgruppen durchgeführt. Das ermöglicht die Vereinbarkeit von einer Tätigkeit in einer Krippe oder einem Kindergarten sowie der Teilnahme am Bildungsprogramm. Teilnehmer ohne Matura absolvieren im ersten Jahr die Studienberechtigungsprüfung und können damit den Uni-Lehrgang als qualifizierte Elementarpädagogen abschließen.
- BAFEP Dazu kommen noch jene 7.000 Absolventen der Langformen der Bildungsanstalten für Elementarpädagogik, die realistischerweise nach dem Abschluss im Kindergarten arbeiten. Mittelfristig soll der Anteil an Absolventen gesteigert werden.
WKÖ und IV begrüßen den Vorstoß von Polaschek, die Gewerkschaft zürnt dem Minister: „8.735 zusätzliche Ausbildungsplätze bis 2030 in Kindergärten sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, reichen jedoch bei Weitem nicht aus, um das akute Problem des Fachkräftemangels in österreichischen Kindergärten zu lösen“, betont Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende.