70 Millionen Euro für den Ausbau der Gas-Pipline nach Deutschland
Nach wie vor ist die Abhängigkeit Österreichs von russischem Gas sehr hoch. Um sie zu verringern, hat der Ministerrat am Mittwoch den Ausbau der Pipeline nach Deutschland auf den Weg gebracht. Er wird mit mindestens 70 Millionen Euro unterstützt, kündigt Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) an.
Es handelt sich um den sogenannten WAG-Loop, ein 40 Kilometer langes Teilstück der West-Austria-Gasleitung im Mühlviertel. Ziel des Ausbaues ist die Erhöhung der Kapazität um 30 Prozent. Über diese Pipeline soll vermehrt Gas aus Norwegen, LNG, später aber auch Wasserstoff nach Österreich gelangen. Schließlich sei es das langfristige Ziel, gar kein Gas mehr zu benötigen, wie Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) betont.
Auch die Stromnetze sollen ausgebaut werden, kündigt Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) an. Hier sind die Netz-Unternehmen besonders in die Pflicht zu nehmen. Und die Rechte der Kunden werden gestärkt. Jeder, der den selbsterzeugten Strom seiner PV-Anlage einspeisen möchte, soll das auch tun können. Wir stellen sicher, dass die Netze dabei nicht überlastet werden.“
Weites soll die die Speicherung und Nutzung von CO2 forciert werden, so Brunner: "Hier brauchen wir mehr Tempo.“ Diese Technologie werde eine Rolle spielen für Sparten, für die es keine Alternative gibt.
Auch die Potenziale der Geothermie sollen besser ausgeschöpft werden, derzeit seien 95 Prozent der Potenziale noch ungenutzt.
Immerhin: Bei der Stromgewinnung sei man auf einem guten Weg, wie Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) betont. "2023 waren 87 Prozent unseres Stromverbrauchs aus heimischen und grünen Quellen.“ Für das heurige Jahr liege man bis dato bei 84 Prozent - was für die traditionell schwachen ersten Monate des Jahres ein Rekord sei.