Fragt doch das Volk!
Von Martina Salomon
Wissenschaftsminister Töchterle könnte der SPÖ eine (weitere) Brücke bauen: Was, wenn man das Volk zu Studiengebühren befragen würde? Wetten, dass es ein Leichtes ist, dafür eine satte Mehrheit zu kriegen, einfacher als für die Abschaffung der Wehrpflicht? Die SPÖ hat sich mit dem "Nein" zu Beiträgen eingebunkert - und fördert damit auch "Reiche", die sie so gerne "erwischen" würde (O-Ton Kanzler im KURIER).
Was spricht dagegen, dass Unis Gebühren einheben - in überlaufenen Fächern mehr, in anderen weniger? Renommierte US-Universitäten reservieren Plätze für arme, aber hochbegabte Studenten. Die zahlen dann gar nichts. Und in Australien bekommen Studenten geförderte Darlehen für ihre Gebühren. Zurückgezahlt werden muss es erst, wenn man nach dem Studium gut verdient. Beides ist vernünftig.
Gebühren allein machen die Unis natürlich nicht besser. Man wird unter anderem auch schauen müssen, ob den Lehrenden genauso viel Leistung abverlangt wird wie den Studierenden, man wird ein drittes Semester für besonders Eilige und besseres Service anbieten müssen. Es ist Zeit, sich an internationalen Vorbildern und weniger an ideologisch-heiligen Kühen zu orientieren.