Politik

Feuer auf Atom-U-Boot unter Kontrolle

Russische Einsatzkräfte haben den Brand auf dem Atom-U-Boot " Jekaterinburg" in Murmansk nach mehr als neunstündigem Einsatz offiziellen Angaben zufolge unter Kontrolle gebracht. "Das Feuer ist lokalisiert worden", sagte Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu am Freitagmorgen im Einsatzzentrum in Moskau. Den Behörden zufolge ist bei dem Brand keine Radioaktivität ausgetreten.

Das in einer Werft liegende U-Boot wurde im Laufe der Nacht von den Einsatzkräften teilweise versenkt. Zudem wurde es von Hubschraubern aus mit tonnenweise Wasser überschüttet. Damit konnte offenbar das Ausmaß des Feuers eingedämmt werden. Die Behörden schalteten zudem den Atomreaktor an Bord ab, der das Boot mit Energie versorgt und entfernten alle Waffen.

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Verletzte

Die Löscharbeiten forderten letztlich mindestens neun Verletzte. Die Einsatzkräft hätten Rauchvergiftungen erlitten, seien nach der Behandlung im Krankenhaus aber bereits wieder entlassen worden, teilten Behörden am Freitag mit. Die "Jekaterinburg" war am Vortag bei Reparaturarbeiten auf einem Dock in Brand geraten.

Offiziellen Angaben zufolge trat keine Radioaktivität aus und die Strahlenwerte waren im Normbereich. Atomwaffen befanden sich demnach nicht an Bord. Der Reaktor des Schiffes war stillgelegt, wie es hieß. Es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, teilten die Zivilschutzbehörden mit.

Die Löscharbeiten dauerten Freitag früh noch an. Offene Brandherde gebe es aber nicht mehr, sagte ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums der Agentur Interfax. Der Schaden an dem mit Interkontinentalraketen bestückbaren U-Boot sei so groß, so dass unklar sei, wie lange die Reparatur dauere.

Havarie?

Möglich sei auch, dass das Kriegsschiff völlig aus dem Bestand der Marine genommen werde, sagte ein Mitarbeiter der Untersuchungskommission der Agentur Interfax. Nach Darstellung der Behörden hatte Holz auf dem Werksgelände von Rosljakowo Feuer gefangen, das dann auf die äußere Hülle des Atom-U-Boots übergegriffen hatte. Das Fernsehen zeigte Bilder von riesigen Rauchschwaden, die zum Himmel aufstiegen.

Das U-Boot ist nach Angaben russischer Medien 167 Meter lang und zwölf Meter breit. Die "Jekaterinburg" gehöre zur sogenannten zweiten Generation der sowjetischen Atom-U-Boote, zum Projekt 667-BDRM "Delfin" (Nato-Code: "Delta-IV") und lief 1984 vom Stapel.