Politik

Der Sommer kommt nicht in die Gänge

Es gibt kein schlechtes Wetter." Für Christa Kummer, ORF-Meteorologin und Moderatorin, ist das eine "reine Interpretation. Es gibt Regen, Sonnenschein, Schneefall."
Dennoch macht es der Moderatorin "auch wenig Spaß, im Hochsommer nur kühles Wetter zur prognostizieren".

Wer wie Christa Kummer mit dem Wetter arbeitet, der hat es derzeit nicht leicht. Es war im Juli kalt. Es regnete. Und es gab wenig Sonne. Als "mühsam" beschreiben Meteorologen das derzeitige, unbeständige Wetter und damit ihren Arbeitsalltag. "Katastrophal" ist es für Urlauber. "Wir verkünden das Wetter nur. Wir machen es nicht", sagt Christa Kummer, die sich derzeit auf Urlaub in den Bergen befindet.

Der Sommer wird aber ein hartes Los bleiben - für Meteorologen und für Urlauber.
Wann kommt er endlich zurück? Die Experten zerstören so gut wie alle Erwartungen.

Kurzer Hoffnungsschimmer

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"Der Sommer versucht es. Aber er kommt nicht in die Gänge", sagt Erich Steiner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (kurz ZAMG).

Anfang der kommenden Woche lässt sich die Sonne blicken. Das "Aber" folgt auf dem Fuß: Es wird aber nicht mehr als ein kurzer Hoffnungsschimmer am Horizont. Am Montag soll es auflockern und das Thermometer zwischen 18 Grad Celsius und 25 Grad schwanken. Im Osten und Süden bleibt es unbeständig. Im Westen zeigt das Wetter am frühesten sein freundliches Gesicht. Und es geht mit den Temperaturen aufwärts auf bis zu 28 Grad Celsius am Mittwoch -, aber ab Donnerstag wieder rapide abwärts.

"Am Donnerstag kommt ein Wetterumschwung auf uns zu", erklärt Steiner. Und es bleibt, wie es derzeit ist, eben durchwachsen. Ein "stabiler Sommer", wie ihn sich viele wünschen, ist für Meteorologe Steiner nicht in Sicht. "Wir liegen derzeit im Bereich eines Tiefdruckgebietes, und das Azorenhoch kann sich nicht über Mitteleuropa festsetzen."

Modelle und Statistiken

Nicht nur die Modelle der Wetterforscher, auch ihre Statistiken sind dem Sommer nicht gewachsen. "Das Wetter ist derzeit von sehr kleinräumigen Faktoren abhängig", erklärt Steiner. Dafür sind die Modelle zu grob. Die Prognosen werden damit noch schwieriger. Und die Statistik mit ihren Mittelwerten täuscht. Der Juli war laut Aufzeichnungen gegenüber dem 30-jährigen Mittel um 1,2 Grad Celsius zu kalt. Für den Laien ist das ein geringer Wert, für Wetterforscher ist er beachtlich. Der Mittelwert mache viel wett, erklärt Steiner. Etwa, dass das Thermometer im Juli in Jakob/Defereggen in Tirol lediglich null Grad Celsius anzeigte.
Recht können es die Meteorologen ohnehin niemandem machen. Während die Touristiker in Wien den Regen verfluchen, sehnen ihn die Landwirte in der Steiermark oder im Burgenland herbei.
Im steirischen St. Radegund fehlen 61 Prozent Niederschlag im Vergleich zum langjährigen Julimittel.

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