Politik

Der Schulweg ist ein gefährliches Pflaster

Traurige Bilanz: 143 Kinder verletzten sich in den ersten fünf Monaten des Jahres 2011. Davon waren 106 zu Fuß unterwegs, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) unter Berufung auf die Statistik Austria. 28 Kinder wurden als Radfahrer, fünf in Bussen und nur eines im Pkw verletzt. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl aber stetig gesunken.

"Sehr bewährt" hätten sich laut Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Prävention im KfV, die Schulwegpläne, die es bisher für rund 300 Schulen in Wien und versuchsweise auch für einige Lehranstalten in anderen Bundesländern gibt. Dabei wurde nach Befragung von Lehrern, Eltern und Polizei sowie Besichtigungen an Ort und Stelle für die jeweilige Schule ein Plan erstellt. Der ideale Schulweg ist darin eingezeichnet, gefährliche Stellen besonders markiert. Rotumrandete Schutzwege auf den Straßen warnen Autofahrer außerdem, besonders auf Kinder zu achten.

Seitens der Eltern solle man besonders mit Tafelklasslern schon jetzt beginnen, den Weg abzugehen, zeigten sich die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ, der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) und das KfV einig. Besonders solle man dabei darauf achten, welche Gefahren sich speziell für Kinder aufgrund ihrer geringeren Körpergröße stellen, und auf diese aufmerksam machen. Den Kindern solle außerdem die Chance gegeben werden, selbst Problemstellen zu erkennen. Ein gekonnter Umgang im Straßenverkehr am Schulweg helfe schließlich auch in der Freizeit, betonte Robatsch. Denn nur zwölf Prozent der im Straßenverkehr verletzten Kinder verunfallen auf dem Schulweg.

Schulweg abgehen, Tempo 30

Der ARBÖ appellierte außerdem an die Autofahrer, besonders in der Gegend um Schulen freiwillig den Fuß vom Gas zu nehmen und Tempo 30 einzuhalten. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, riet er, lieber ein bisschen früher zu kommen, sich ordentlich einzuparken und die Kinder bis in die Schule zu begleiten, um zu verhindern, dass sie von der gegenüberliegenden Straßenseite achtlos aus dem Auto springen.

Seitens des VCÖ empfahl man, gänzlich auf das Auto zu verzichten und die Kinder lieber zu Fuß, mit dem Rad oder den Öffis in die Schule zu begleiten. Denn jedes weitere Auto steigere die Gefahr für die anderen Kinder. Außerdem hätte ein Schulweg zu Fuß noch zusätzlichen Nutzen: Soziale Kontakte mit anderen Kindern würden geknüpft und dem Bewegungsmangel werde entgegengewirkt.