Wenn Assange die Todesstrafe droht, wird er nicht ausgeliefert
Nach britischen Angaben soll Wikileaks-Gründer Julian Assange nicht an ein Land ausgeliefert werden, in dem ihm die Todesstrafe droht. Diese Absprache zwischen Großbritannien und Ecuardor habe weiter bestand, sagte der britische Außenstaatssekretär Alan Duncan am Montag bei einem Besuch in Ecuador.
Assange war im April in Großbritannien festgenommen worden, nachdem er sieben Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London verbracht hatte. Ecuador hatte zuvor das politische Asyl für den 48-jährigen Australier aufgehoben. Präsident Lenín Moreno hatte damals betont, dass er die schriftliche Zusage der britischen Regierung erhalten habe, dass Assange nicht an ein Land ausgeliefert werde, "wo er Folter erleiden oder ihm die Todesstrafe drohen könnte".
Assange droht auch in USA Todesstrafe
Der Wikileaks-Gründer sitzt derzeit in Großbritannien eine fast einjährige Gefängnisstrafe wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen ab. Ab Ende Februar wird ein britisches Gericht über Assanges mögliche Auslieferung an die USA verhandeln. Der Australier ist in den USA wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt.
Sollte er in allen 18 Anklagepunkten für schuldig befunden werden, könnte er zu einer Gesamtstrafe von bis zu 175 Jahren Haft verurteilt werden. Nach Angaben des Death Penalty Information Center droht Assange in den USA auch die Todesstrafe.