Wagner-Söldner nehmen offenbar weitere Teile von Bachmut ein
Die russische Söldnergruppe Wagner hat russischen Angaben zufolge in Bachmut weiter Boden gutgemacht. Es seien zwei weitere Stadtteile eingenommen worden, zitieren russische Nachrichtenagenturen am Samstag das Verteidigungsministerium. In Slowjansk in der Ostukraine wurden nach Angaben des regionalen Gouverneurs bei Raketenangriffen neun Menschen getötet und 21 Personen verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij nannte Russland einen "teuflischen Staat".
Selenskij sprach nach dem Tod der Zivilisten den Angehörigen sein Beileid aus und schrieb in einem Beitrag, der von Aufnahmen eines beschädigten Gebäudes begleitet wurde: "Er tötet einfach Menschen am helllichten Tag. Ruinieren, zerstören alles Leben." In seiner nächtlichen Videoansprache sagte Selenskij, dass im Vorfeld der orthodoxen Ostergottesdienste an diesem Wochenende keine einzige Stunde "ohne russische Morde und Terror" vergangen sei. "Dies ist ein böser Staat", wiederholte der Präsident, "und er wird der Verlierer sein. Der Sieg ist unsere Pflicht angesichts dieser Art von Menschlichkeit".
S-300-Raketen abgefeuert
Der ostukrainische Gouverneur Pawlo Kyrylenko sagte im staatlichen Fernsehen, dass sieben russische S-300-Raketen auf Slowjansk abgefeuert worden seien. Eine S-300-Rakete habe fünf Apartmentblocks und fünf Privathäuser beschädigt. Es werde nach sieben Menschen in den Trümmern gesucht. Slowjansk lliegt im ukrainisch kontrollierten Teil der Region Donezk rund 45 Kilometer nordwestlich der seit Monaten heftig umstrittenen Stadt Bachmut, von Russland Artjomowsk genannt. Laut russischen Militärangaben rückten Soldaten der Söldnertruppe Wagner am Freitag weiter in die Stadt vor. Kiew schickte indes Verstärkung nach Bachmut.
Die Region Donezk gehört zu den vier ukrainischen Gebieten, deren Annexion Putin im September vermeldet hatte, obwohl Moskau die Gebiete nur teilweise unter Kontrolle hat. Die russischen Angriffe dort richteten sich seit dem Beginn der Invasion in der Ukraine im Februar des Vorjahrs auch gegen die zivile Infrastruktur. Es kam auch zu zivilen Opfern.