Vorwürfe gegen Plácido Domingo: Kontakt zu Sexhandelring
Die argentinische Staatsanwaltschaft hat den in Ungnade gefallenen spanischen Opernstar Plácido Domingo mit einer kriminellen Gruppe in Buenos Aires in Verbindung gebracht. Diese wird unter anderem für illegale Prostitution - darunter sollen auch Minderjährige sein - verantwortlich gemacht.
Razzien
Argentinischen Medienberichten zufolge führte die Polizei vergangene Woche rund 50 Razzien gegen die "BA-Gruppe" durch, die hinter der Fassade des Yoga-Studios "Buenos Aires Yoga School" operierte. Im Zuge der Razzien wurden 19 Personen festgenommen und einige Gegenstände beschlagnahmt.
Die Schlagzeilen bestimmen angebliche Tonbandaufzeichnungen, auf denen die Stimme von Domingo in Telefonmitschnitten festgehalten worden sein soll. Demnach soll er vor einigen Jahren als "Kunde" sexuelle Dienstleistungen bei einer Frau namens "Mendy", die für den Verbrecherring tätig war, angefordert haben.
In den Mitschnitten soll zu hören sein, wie der Mann die geplante sexuelle Begegnung festhält. Er wolle sich von einem Abendessen wegschleichen, um die Frau ungestört zu treffen. Auf einer weiteren Aufnahme ist zu hören, wie "Mendy" den mutmaßlichen Anführer des kriminellen Netzwerks, Juan Percowicz, anruft, um zu feiern, dass alles reibungslos verlaufen ist. Dabei soll der Name "Plácido" fallen.
Sexuelle Vorwürfe
Im Rahmen der #MeToo-Bewergung wurde Plácido Domingo in der Vergangenheit von einer Reihe von Frauen wegen sexueller Belästigung beschuldigt. Insgesamt 20 Frauen hatten Domingo vorgeworfen, ihnen Küsse aufgezwungen, sie begrapscht oder ohne ihr Einverständnis gestreichelt zu haben. Die Fälle reichen bis in die 1980er-Jahre zurück.
Medienberichten zufolge blieb Domingos Verhalten lange folgenlos, weil er als einer der größten Opernstars der Welt unantastbar schien. Domingo hatte die Vorwürfe zunächst zurückgewiesen und versichert, dass all seine sexuellen Beziehungen und Handlungen "immer willkommen und einvernehmlich“ gewesen seien.
Im Jahr 2020 hat Domingo sein Fehlverhalten eingestanden und sich dafür bei den betroffenen Frauen entschuldigt.