Politik/Ausland

Venezuela: Noch zwei Tage die Woche Arbeit

Staatsbedienstete in Venezuela sollen aufgrund der schweren Stromkrise nur noch zwei Tage in der Woche arbeiten. Vizepräsident Aristobulo Isturiz kündigte am Dienstag an, dass mittwochs und donnerstags im öffentlichen Dienst bloß unverzichtbare Aufgaben erledigt werden sollen. Der Freitag war schon vor drei Wochen vom Präsidenten Nicolas Maduro zum Behördenfeiertag erklärt worden. Auch an den Schulen solle jetzt der Unterricht freitags ausfallen, sagte Isturiz bei einem Besuch des größten Wasserkraftwerks am Guri-Stausee, wie die Zeitung "El Nacional" berichtete. Das im Süden des Landes liegende Guri-Kraftwerk mit einer Leistung von normalerweise 10.000 Megawatt liefert bis zu 70 Prozent der Energie in Venezuela. Zum Stromsparen soll die Uhrzeit vom 1. Mai an um eine halbe Stunde vorgestellt werden, um das Tageslicht besser zu nutzen. Maduro forderte auch die Frauen im Land auf, nicht mehr ihre Haare zu föhnen, um Strom zu sparen.

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Laut Maduro ist der Wasserpegel am Stausee wegen der vom Klimaphänomen El Nino verursachten Dürre auf einen kritischen Rekordtiefpunkt gesunken. Die Opposition macht hingegen die marode Infrastruktur und fehlende Investitionen in neue Kraftwerke als Hauptgrund für die Energiekrise aus.

Referendum

Venezuelas Opposition ist ihrem Ziel einen Schritt näher gekommen, ein Referendum über eine Amtsenthebung Maduros abzuhalten. Der Nationale Wahlrat gab am Dienstag seine Zustimmung, dass die Opposition Unterschriften für eine derartige Volksabstimmung sammelt. Eine Kommission des Wahlrats werde ein entsprechendes Formular aushändigen, hieß es in einer Mitteilung des Gremiums.

Maduro hatte das Präsidentenamt nach dem Tod des charismatischen Staatschefs Hugo Chavez im Jahr 2013 übernommen. Im Machtkampf mit der Opposition erzielte er am Montag einen Erfolg. Der Oberste Gerichtshof des Landes erteilte Bestrebungen zur Verkürzung der Amtszeit des Staatschef von sechs auf vier Jahre eine Absage.