Politik/Ausland

USA: Waffennarren unter sich

Waffen sind nicht böse", sagt Kenny Sumner. "Sie sind nur dann böse, wenn sie in die Hände der falschen Leute geraten." Sumner ist Manager des Knob Creek Gun Range, eines Waffen- und Schießtreffens ins Kentucky, das alljährlich im Herbst veranstaltet wird. Bis zu 17.000 Waffenliebhaber hat das Gun Range in diesem Jahr angezogen, aus den ganzen Vereinigten Staaten sind die Menschen dafür angereist.

Zeitgleich lädt man in Arizona zum "Big Sandy Machine Gun Shoot" - das selbe Setting, nur auf der anderen Seite der USA. Beide Treffen rühmen sich, die jeweils größten in den Staaten zu sein; beide Treffen haben den selben Hintergrund: Sie geben Waffenenthusiasten die Möglichkeit, mit Gerät zu hantieren, das normalerweise nur schwerlich in ihre Hände gelangen kann. Mit automatischen Waffen etwa oder Gewehren, die bereits beim Antiquitätenhändler im Schaufenster stehen.

Beim Knob Creek Shoot mischt sich dementsprechend ein buntes Volk. Sportschützen, Waffenverkäufer und Tea-Party-Aktivisten sind dort anzutreffen. Die Besucher sind mehrheitlich weiß, doppelt so viele Männer wie Frauen sind dabei. Auch militärische Insignien sieht man dort, aber auch Halblegales – wie Hakenkreuze oder Nazi-Devotionalien.

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Um mitzumachen, muss man zehn Dollar zahlen, Kinder unter zwölf kommen zum Halbpreis rein. Auch die Kleinen dürfen sich an den vorhandenen Waffen ausprobieren: Cody Miller aus Cincinatti etwa, der sich – um die Zielscheibe überhaupt sehen zu können – auf eine leere Munitionsschachtel stellen muss (Foto). Er darf dann aus einer sowjetischen PKS feuern.

Sein Vater fotografiert die Schuss-Szene. Dies sei keine große Sache, erklären Vater und Sohn – es sei Codys zweites Mal heuer.