Donald Trump nimmt Kurs auf das Weiße Haus
Von Caecilia Smekal
Tut er's oder tut er's nicht? Diese Frage beschäftigte die US-Medien bei quasi jeder Präsidentschaftswahl in den vergangenen zwanzig Jahren. Nun ließ Immobilientycoon und Reality-TV-Star Donald Trump die Katze aus dem Sack und verkündete seine Bewerbung für das Präsidentenamt. Schauplatz der lang angekündigten "großen Bekanntgabe" war der glitzernde Trump-Tower im Herzen New Yorks, ein 68 Stockwerke hoher güldener Turm und architektonisches Hohelied auf den Kapitalismus. "Also, meine Damen und Herren, ich kandidiere offiziell für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten und wir werden unser Land wieder groß machen", so Trump am Dienstag. Und politische Rezepte hat er auch gleich im Gepäck: zum Beispiel gegen die illegale Einwanderung. An der Grenze zu Mexiko würde er eine große Mauer bauen, "denn niemand baut Mauern so gut wie ich". Bezahlen sollte den Bau-Auftrag freilich Mexiko. Denn die USA seien "inzwischen zur Deponie für die Probleme aller anderen verkommen".
TV-Star und Birther
Trump ist damit der 12. Kandidat, der in den Ring steigt. In den USA kennt Trump jedes Kind, spätestens seit seinem TV-Erfolg "The Apprentice" (der Lehrling), in dem der Mogul medienwirksam junge Mitarbeiter auswählte und ausbildete. Trump hat auch eine eigene Radio-Show und einen Stern auf dem Walk of Fame. Dennoch werden ihm kaum reelle Chance bei der Wahl eingeräumt, er liegt in Umfragen bei ca. fünf Prozent.
Das liegt möglicherweise auch an den skurrilen Seiten des Milliardärs: So übernahm er quasi die Medienfront für die "Birther-Bewegung", die Anhänger einer Verschwörungstheorie. Die erzkonservativen Birther, oft Mitglieder der Tea Party-Bewegung, glauben, dass US-Präsident Obama gar kein "echter" Amerikaner ist. 2011 sah sich Obama sogar genötigt, seine Geburtsurkunde zu veröffentlichen - was Trump freilich immer noch nicht von allen Zweifeln befreien konnte.