Politik/Ausland

US-Kriegsschiff operierte vor von China beanspruchter Insel

Ein US-Kriegsschiff ist am Sonntag nahe an einer von China beanspruchten Insel im Südchinesischen Meer vorbeigefahren und hat damit Pekings dortige Gebietsansprüche erneut in Frage gestellt. Der Zerstörer "USS Stethem" sei in einem Abstand von weniger als zwölf Seemeilen an der Triton-Insel vorbeigefahren, sagte ein US-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP.

Das winzige Eiland gehört zu den Paracel-Inseln, die außer von China auch von Taiwan und von Vietnam beansprucht werden. Zuvor hatte bereits der US-Sender CNN am Sonntag berichtet, ein US-Kriegsschiff habe Gewässer in der Nähe der Paracel-Inseln durchquert.

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Extra künstliche Inseln aufgeschüttet

Nach einer Vorgabe der Vereinten Nationen können Länder auf die Gewässer vor ihren Territorien in einem Umkreis von bis zu zwölf Seemeilen Anspruch erheben. China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Um ihre Ansprüche zu unterstreichen, hat die Volksrepublik dort mehrere künstliche Inseln aufgeschüttet, auf denen Kampfflugzeuge und anderes militärisches Gerät stationiert werden können.

Aber auch andere Staaten in der Region wie Vietnam, Brunei, Malaysia und die Philippinen erheben Ansprüche auf Teile des Seegebiets. Die USA haben wiederholt vor einer militärischen Aufrüstung und vor einer Behinderung des internationalen Schiffsverkehrs gewarnt.

Die Vorbeifahrt der "USS Stetham" war bereits die zweite derartige Aktion seit der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump im Jänner: Am 25. Mai hatte das Kriegsschiff "USS Dewey" in einem Abstand von weniger als zwölf Seemeilen das Mischief Reef passiert, das zu den ebenfalls umstrittenen Spratly-Inseln gehört.