Österreich schickt Stromgeneratoren in die Ukraine + Kämpfe verlangsamen sich
Österreich hat der Ukraine weitere 21 Stromgeneratoren geliefert. Die Geräte wurden laut Außenministerium bereits am Donnerstag übergeben und nun vom ukrainischen Roten Kreuz an Krankenhäuser im Land verteilt. Die Anschaffung erfolgte durch das Österreichische Rote Kreuz über ein von der österreichischen Entwicklungszusammenarbeitsagentur ADA finanziertes Projekt.
Insgesamt seien schon über 300 Generatoren und Transformatoren in die Ukraine geschickt worden, hieß es vom Außenministerium. Man lege derzeit besonderes Augenmerk auf die Aufrechterhaltung der Energie- und Heizinfrastruktur sowie auf die Instandsetzung und Winterfestmachung von Wohnraum. Die Lieferung weiterer Generatoren, mobiler Heizgeräte sowie von Einsatzfahrzeugen und Hilfsgütern sei geplant.
Neben Generatoren wurden auch schon Busse geliefert. Im September ist außerdem vereinbart worden, dass Österreich drei Spitäler in der Ukraine baut. Österreich hat bisher 84 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung in der Ukraine und ihren besonders betroffenen Nachbarländern geleistet.
Kämpfe verlangsamen sich
Der US-Geheimdienst geht davon aus, dass sich das Kampfgeschehen in der Ukraine verlangsamt fortsetzen wird.
"Wir sehen bereits eine Art reduziertes Tempo des Konflikts und wir erwarten, dass sich das in den kommenden Monaten fortsetzen wird", sagte Avril Haines, Direktorin des nationalen Geheimdienstes am Samstag auf dem jährlichen Reagan National Defense Forum in Kalifornien.
Beide Länder würden versuchen, sich mit Nachschub zu versorgen, um sich auf eine Gegenoffensive nach dem Winter vorzubereiten. Trotz russischer Angriffe auf das ukrainische Stromnetz und andere zivile Einrichtungen sehe man keine Anzeichen für einen verringerten ukrainischen Widerstandswillen.
Sie sagte, Russland versuche auch, die Fähigkeit der Ukraine zur Konfliktverfolgung zu beeinträchtigen, und fügte hinzu, dass Kiews Wirtschaft sehr stark gelitten habe. "Das kann mit der Zeit natürlich Auswirkungen haben.
Wie stark diese sein werden, hängt davon ab, wie viel sie angreifen, wozu sie in der Lage sind, wie widerstandsfähig die kritische Infrastruktur ist und wie gut wir ihnen helfen können, sie zu verteidigen.
Knappheit bei Moral und Munition
Haines sagte, der russische Präsident Wladimir Putin sei überrascht, dass sein Militär nicht mehr erreicht habe. "Er ist über die Herausforderungen informiert, mit denen das Militär in Russland konfrontiert ist.
Aber es ist uns immer noch nicht klar, ob er zum jetzigen Zeitpunkt ein vollständiges Bild davon hat. Wir sehen Knappheit bei Moral und Munition, Logistik und eine ganze Reihe weiterer Probleme, mit denen sie konfrontiert sind." Russland scheine seine militärischen Vorräte "ziemlich schnell" aufzubrauchen.
Haines erklärte, Putins politische Ziele in der Ukraine dürften sich nicht geändert zu haben, aber US-Geheimdienstanalysten gingen davon aus, dass er bereit sein könnte, seine kurzfristigen militärischen Ziele "vorübergehend zurückzuschrauben, mit dem Gedanken, dass er zu einem späteren Zeitpunkt auf dieses Thema zurückkommen könnte".
Nasa: Russland hat Weizen in Milliardenwert geerntet
Russland hat nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa in diesem Jahr wohl Weizen im Wert von rund einer Milliarde Dollar (rund 950 Millionen Euro) von ukrainischen Feldern geerntet.
Rund 5,8 Millionen Tonnen Weizen seien von Feldern in der Ukraine geerntet worden, die nicht unter der Kontrolle des Landes lägen, teilte Nasa Harvest mit, das Ernährungssicherheits- und Landwirtschaftsprogramm der US-Raumfahrtbehörde. Für die Erhebung nutzt Nasa Harvest Satellitendaten und Modellierungen.
Insgesamt seien auf ukrainischem Gebiet in diesem Jahr rund 26,6 Millionen Tonnen geerntet worden, schätzen die an dem Forschungsprojekt beteiligten Wissenschaftler. Das sei zwar weniger als die Rekordernte von 33 Millionen Tonnen im Vorjahr, aber nahe am Durchschnitt.
Zu 22 Prozent des Weizens im östlichen Teil des Landes habe die Ukraine aber wegen des Krieges keinen Zugang gehabt. Insgesamt seien rund 88 Prozent der Saat geerntet worden, bei vielen Feldern an den Frontlinien sei das scheinbar nicht der Fall gewesen.