Politik/Ausland

Vier Blauhelme auf Golanhöhen entführt

Syrische Rebellen haben erneut Angehörige der UN-Friedenstruppe an der Waffenstillstandslinie zu Israel in ihre Gewalt gebracht. Die vier Philippiner seien zu ihrer eigenen Sicherheit in Gewahrsam genommen worden, erklärte die Gruppe Jarmuk-Märtyrer am Dienstag über Facebook. Truppen von Staatschef Bashar al-Assad und Kriminelle seien eine Gefahr gewesen. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte die Gefangennahme scharf und forderte die sofortige Freilassung der Beobachter.

Die Friedenstruppe ist seit 1974 in der Region aktiv, um einen Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien zu überwachen. Auch andere Länder wie Österreich oder Indien stellen dafür Soldaten. Derzeit sind 377 Österreicher am Golan stationiert. Die Rebellen brachten die Philippiner nach UN-Angaben im Süden der Pufferzone in ihre Gewalt.

Vorfall im März

In der Nähe waren im März 21 philippinische Angehörige der UN-Truppe drei Tage lang festgehalten worden. Auch dafür waren die Jarmuk-Märtyrer verantwortlich. Berichte über eine Geiselnahme wiesen die Rebellen damals zurück.

Ein Sprecher erklärte nun, der Vorfall solle nicht unverhältnismäßig hochgespielt werden. "Sie sind wohlbehalten und werden so schnell wie möglich übergeben." Die UN-Mitarbeiter hätten sich in einem Gebiet aufgehalten, wo es zu heftigen Kämpfen gekommen sei.

Der Bürgerkrieg hatte schon mehrfach Verwicklungen mit anderen Ländern zur Folge. So landeten in der Türkei schon Artilleriegeschosse aus Syrien. In dem Konflikt sind mehr als 70.000 Menschen getötet worden.

USA hoffen auf Linie mit Russland

US-Außenminister John Kerry äußerte am Dienstag bei einem Besuch in Moskau die Hoffnung, eine gemeinsame Linie mit Russland zu finden. Beide Länder seien an Stabilität in der Region interessiert. Die Ausbreitung des Extremismus müsse gestoppt werden, erklärte der Minister. Russland hat im UN-Sicherheitsrat mehrfach gemeinsam mit China Resolutionen gegen Assad verhindert.

Die Vereinten Nationen beklagten unterdessen, dass es für Hilfslieferungen in das Land noch immer hohe bürokratische Hürden gebe. Inzwischen benötigten aber knapp sieben Millionen Menschen Hilfe.