Ungarns Außenminister wegen Luxus-Yachturlaubs unter Druck
Ungarns Außenminister Peter Szijjarto ist wegen eines luxuriösen Yacht-Urlaubs unter Druck geraten. Die investigative Nachrichten-Website Atlatszo.hu veröffentlichte Bilder, die ihn offenbar auf der Yacht eines ungarischen Geschäftsmannes in Kroatien zeigen.
Zeitgleich hatte Szijjarto jedoch in Onlinenetzwerken Bilder von sich im Büro gepostet und erklärt, er habe mit EU-Kollegen am Telefon die Krise in Belarus erörtert. Die Opposition beschuldigte den Minister am Dienstag der Lüge und forderte ihn zum Rücktritt auf.
Orban rief eigentlich zu Urlaub in Ungarn auf
Die Bilder werfen zudem Fragen über Szijjartos Verbindungen zu dem Bauunternehmer Laszlo Szijj auf, dem die Yacht gehört. Szijj ist Ungarns viertreichster Geschäftsmann und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche staatliche Ausschreibungen für sich entschieden. Hinzu kommt, dass Regierungschef Viktor Orban die Bürger dazu aufgerufen hat, ihren Sommerurlaub in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie in Ungarn zu verbringen.
Ein Sprecher des Außenministeriums verurteilte die Fotos als "Verletzung der Privatsphäre" und erklärte im Onlinedienst Facebook, der Minister sei "im Urlaub und arbeitet gleichzeitig".