Staatsanwalt ermittelt gegen Kamerafrau
Ungarns Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen jene Kamerafrau aufgenommen, die nahe der serbischen Grenze Flüchtlinge getreten hatte. Nachdem Videos von dem Vorfall im Internet aufgetaucht waren, hätten zwei Oppositionsparteien Strafanzeige gegen Petra L. gestellt, teilte die Staatsanwaltschaft des Komitats Csongrad am Donnerstag mit.
Im Laufe der Ermittlungen werde geprüft, ob L. noch schwerer wiegende Taten zur Last gelegt werden könnten.
Auf den Videos ist zu sehen, wie L. mit einer Kamera auf der Schulter einem Mann mit einem kleinen Kind auf dem Arm ein Bein stellt und ihn so zu Fall bringt. In einem weiteren Video tritt sie ein rennendes Kind. Die Vorfälle ereigneten sich offenbar am Dienstag nahe der Grenze zu Serbien, als Flüchtlinge eine Polizeilinie durchbrachen.
Die Kamerafrau arbeitete für den Internet-Fernsehsender N1TV, der der rechtsextremen Partei Jobbik nahe steht. Von ihrem Sender wurde sie noch am gleichen Tag wegen ihres Verhaltens mit sofortiger Wirkung entlassen.