Ukraine stellt Millionen an Luftverkehr-Garantien bereit
Die Ukraine will mehr als 16,6 Milliarden Hrywnja (520 Millionen Euro) bereitstellen, um in der aktuellen Krise den Flugverkehr in ihrem Luftraum zu gewährleisten. Das teilte die Regierung am Sonntagabend nach einer außerordentlichen Sitzung mit. Zuvor musste am Sonntag ein ukrainischer Flug vom Flughafen Funchal auf Madeira auf dem Weg nach Kiew in der Republik Moldau landen.
Die betroffene Fluglinie SkyUp teilte zur Begründung per Facebook mit, das ausländische Leasingunternehmen für das Flugzeug habe aufgrund der US-Kriegswarnungen den Flug in den ukrainischen Luftraum verboten. Das ukrainische Infrastrukturministerium sprach von Schwierigkeiten wegen "Schwankungen auf dem Versicherungsmarkt".
Die niederländische Fluggesellschaft KLM hatte am Samstag ihre Flugverbindungen mit der Ukraine eingestellt. Die Entscheidung sei aufgrund einer "umfassenden Analyse der Sicherheitslage" getroffen worden, hieß es. Bei der deutschen Lufthansa und ihrer österreichischen Tochter Austrian Airlines wird die Lage beobachtet.
Austrian Airlines beobachtet die Lage
"Zusammen mit den Behörden beobachten wir die Lage in der Ukraine laufend und nehmen gegebenenfalls weitere Anpassungen in unserem Flugplan vor", erklärte eine Sprecherin von Austrian Airlines auf APA-Anfrage. Die Sicherheit der Crews und Passagiere habe dabei oberste Priorität, betonte sie. Bereits vor einigen Wochen seien Übernachtungen in der Ukraine ausgesetzt worden und man halte die Aufenthaltszeit der Crews so kurz wie möglich.
Ähnliches gilt für den Austrian-Mutterkonzern Lufthansa, der die Lage in der Ukraine sehr genau beobachtet und eine Einstellung des Flugverkehrs prüfe. "Eine Einstellung des Flugverkehrs wird geprüft, zum jetzigen Zeitpunkt gibt es dazu aber keine Entscheidung", teilte die Lufthansa auf Anfrage mit.
Bereits am Samstagabend hatte das ukrainische Onlinemedium Strana.news über Versicherungsprobleme der Branche berichtet. Ein führender britischer Versicherungskonzern habe Flugzeuginhaber darüber informiert, dass ab Montag 16.00 Uhr Ortszeit der Versicherungsschutz für Flugzeuge in und über der Ukraine ausgesetzt würde.
Eine geplante Sperre des ukrainischen Luftraums wurde am Sonntag indes vom zuständigen Infrastrukturministerium dementiert. "Wir erwarten, dass sich die Situation in der allernächsten Zeit stabilisiert", hieß es in einer Aussendung.
Angesichts des Aufmarschs Zehntausender russischer Soldaten an der Grenze zur Ukraine hatte die US-Regierung am Freitag davor gewarnt, dass Russland möglicherweise noch vor dem 20. Februar das Nachbarland angreifen könnte. Der Kreml dementiert solche Vorwürfe vehement. Zahlreiche Staaten riefen am Wochenende ihre Bürger zur Ausreise aus der Ukraine auf.