Politik/Ausland

Russland zieht offenbar alle Schiffe aus Asowschen Meer ab

Die russische Marine hat nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte alle Schiffe aus dem Asowschen Meer abgezogen.

"Keine russischen Marineschiffe"

"Es befinden sich keine russischen Marineschiffe mehr im Asowschen Meer", teilt der ukrainische Marinesprecher Dmytro Pletentschuk auf Facebook mit. Die ukrainische Marine führt den Rückzug auf erfolgreiche Angriffe auf russische Ziele auf der annektierten Krim und im Schwarzen Meer zurück.

Diese hätten Russland gezwungen, seine Schiffe an andere Orte zu verlegen, heißt es. Das Asowsche Meer ist ein Nebenmeer des Schwarzen Meeres und grenzt sowohl an die Ukraine als auch an Russland.

Spannungen mit Westen: Russland will Kriegsflotte stärken

Russland will vor dem Hintergrund der Spannungen mit dem Westen seine Kriegsflotte massiv verstärken. "Die USA und andere NATO-Staaten bauen ihre militärische Flottenpräsenz in den Weltmeeren, darunter auch in den unmittelbar an Russland angrenzenden Gewässern aus", sagte Präsidentenberater Nikolai Patruschew.

Unter dem Vorwand des Kampfes gegen die Piraterie würden Handelswege blockiert und Güter- und Passagierschiffe unabhängiger Nationen aufgehalten, durchsucht und teilweise beschlagnahmt, behauptete der einstige russische Geheimdienstchef, der wegen seiner engen Beziehungen zu Präsident Wladimir Putin immer noch als einflussreich gilt. Darum müsse Russland seine Flotte modernisieren.

Details zu Marinerüstungsprogramm nicht bekannt

"Die Gewährleistung der ständigen Bereitschaft unserer Flotte zur Abschreckung und zur Verhinderung militärischer Konflikte sowie zum Schutz unseres Landes in Übereinstimmung mit den internationalen Normen ist notwendig", sagte Patruschew. Putin befiehlt demnach, die strategischen Dokumente zur Entwicklung der Kriegsflotte zu überarbeiten

Entsprechende Anweisungen seien an die Ministerien und die Schiffbauunternehmen gegangen. Details zu dem Marinerüstungsprogramm wurden nicht bekannt.

Russland setzt auf eigene Flotte

Russland setzt in seinem seit mehr als zwei Jahren dauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine auch die eigene Flotte ein. So werden regelmäßig von Schiffen der Schwarzmeerflotte und der Flottille im Kaspischen Meer Raketen auf Städte und andere Objekte in der Ukraine abgefeuert. 

Nach empfindlichen Verlusten - etwa der Versenkung des Flaggschiffs "Moskwa" - hat sich der Hauptteil der Schwarzmeerflotte von der Basis auf der seit 2014 annektierten Halbinsel Krim nach Noworossijsk im Gebiet Krasnodar zurückgezogen.