Putin sieht "zusätzliche Bedrohung" und lobt Viktor Orbán
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Lieferung der US-Raketen vom Typ ATACMS an die Ukraine gegen seinen Angriffskrieg als "zusätzliche Bedrohung" bezeichnet. Russland werde auch diese Raketen abwehren, sagte Putin am Mittwoch bei einer im russischen Staatsfernsehen übertragenen Pressekonferenz in Peking.
Die USA hätten damit einen Fehler begangen, weil sie sich noch tiefer in den Konflikt in der Ukraine hineinziehen ließen und damit das Leid dort verlängerten. Kiew hatte am Dienstag bestätigt, die Raketen von den USA geliefert bekommen und erfolgreich gegen russische Militärstützpunkte eingesetzt zu haben.
"Erstens bringt das natürlich Schaden; das schafft eine zusätzliche Bedrohung. Zweitens können wir natürlich diese Attacken abwehren", sagte Putin. "Krieg ist Krieg." Zugleich betonte er: "Aber das Wichtigste ist, dass dies insgesamt grundlegend nicht dazu in der Lage ist, die Situation an der Front zu verändern." Putin äußerte sich nach dem Gipfel zu Chinas internationalem Infrastrukturprojekt "Neue Seidenstraße", zu dem er bereits am Dienstag angereist war.
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Bei der Pressekonferenz kündigte Putin auch dauerhafte Patrouillen von Kampfjets im Schwarzen Meer an. Die Luftstreitkräfte würden mit Flugzeugen vom Typ MiG-31 über neutralen Gewässern ihre Flüge absolvieren. Die Jets sollen mit Hyperschallraketen vom Typ Kinschal (Dolch) ausgestattet werden.
Putin sieht mehr Bereitschaft zu Verhandlungen
Zum Krieg in der Ukraine will Putin nach eigenen Angaben eine mögliche Bereitschaft zu Verhandlungen erkannt haben. Er sehe bei westlichen Politikern einen Verzicht auf Aussagen, Russland eine strategische Niederlage in dem Krieg zufügen zu wollen. "Das ist eine richtige Transformation", sagte Putin. Zugleich bekräftigte er, dass die Ukraine erst das Dokument außer Kraft setzen müsse, das solche Friedensverhandlungen mit Russland verbiete.
Putin hatte am Dienstag in Peking auch den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán zu einem längeren Gespräch getroffen, sein erstes persönliches Treffen mit einem EU-Regierungschef in diesem Jahr. Dabei wies er einmal mehr innerhalb der EU geäußerte Kritik zurück, dass Orbán moskaufreundlich sei. Orbán sei kein pro-russischer, sondern ein pro-ungarischer Politiker, "der den Mut hat, die Interessen seines Volkes zu verteidigen". Ungarn bezieht weiter große Mengen russischen Gases.
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