Politik/Ausland

Ukip-Chef plädiert für Aufnahme des Rechtsextremen Tommy Robinson

Der Chef der rechtspopulistischen Ukip-Partei in Großbritannien, Gerard Batten, hat für eine Aufnahme des Gründers der rechtsextremen English Defence League, Tommy Robinson, plädiert. Er persönlich sei dafür, allerdings müsse das die Partei entscheiden, sagte Batten am Freitag dem britischen Sender Sky News.

"In naher Zukunft" werde dies aber wohl nicht geschehen, da die Partei dann erst ihre Statuten ändern müsse, sagte Batten.

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Gegen Kaution auf freiem Fuß

Der 35-jährige Robinson, dessen richtiger Name Stephen Yaxley-Lennon lautet, hat auch in den USA viele Anhänger, vor allem in der antisemitischen und rassistischen Alt-Right-Bewegung. Der zu einer 13-monatigen Haftstrafe verurteilte Brite erhielt während seines Prozesses Unterstützung vom Sohn des US-Präsidenten, Donald Trump Jr., und dem Ex-Berater des Präsidenten, Stephen Bannon. Derzeit befindet sich Robinson gegen Kaution auf freiem Fuß.

Nigel Farage "zutiefst irritiert"

Ukip-Gründer Nigel Farage zeigte sich beim Parteitag in Birmingham "zutiefst irritiert" über die Äußerungen Battens. Der Ukip drohe die "komplette Marginalisierung", wenn sie nicht schnell ihren Kurs ändere, sagte Farage. Der EU-Abgeordnete war einer der Hauptinitiatoren des Referendums über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.

Bei der britischen Parlamentswahl im Juni 2017 verlor die Ukip ihren einzigen Sitz im Unterhaus. Nach einer Reihe von Wechseln an der Parteispitze ist seit Mitte April Batten Ukip-Chef. Sein Vorgänger Henry Bolton war Mitte Februar abgesetzt worden, weil sich seine Ex-Freundin rassistisch über Prinz Harrys damalige Verlobte und heutige Ehefrau Meghan geäußert hatte.