Politik/Ausland

Wie Trump mit Superhelden-Sammelkarten gute Geschäfte machte

Trump als Astronaut, als Westernheld, Superheld oder Rennfahrer - und das um 99 Dollar pro Stück. Als der Ex-Präsident erstmals im Vorjahr seine Kollektion digitaler Sammelkarten veröffentlichte, war der Spott überall. Doch der Erfolg gab ihm recht, wie die soeben veröffentlichte Steuererklärung des New Yorkers zeigt. Obwohl die Sammlung  im Internet weithin verspottet wurde, war sie in weniger als einem Tag ausverkauft und erzielte einen Umsatz von 4,5 Millionen US-Dollar.

Wegen Kandidatur

Trump hat im Zuge des neuerlichen Rennens ums Weiße Haus seine Finanzen offengelegt. Der Republikaner ist zu der Veröffentlichung verpflichtet und reichte daher die Dokumente am Freitag bei der Wahlkommission ein. Zuvor hatte er mehrfach eine Fristverlängerung beantragt. Es ist der erste Einblick in Trumps Finanzen, seitdem er das Weiße Haus verlassen hat. Die Angaben sind allerdings eher vage, da Trump in den Dokumenten Einkommensspannen angibt. Zu detaillierteren Angaben ist er nicht verpflichtet. Als Präsident musste er konkretere Angaben zu seinen Finanzen machen.

Rund eine Million

Aus den Dokumenten wird deutlich, dass ein Unternehmen, mit dem er digitale Sammelkarten verkauft, auf einen Wert zwischen 500 000 und eine Million US-Dollar geschätzt wird. Trump hat also damit bis zu eine Million US-Dollar verdient. Laut „New York Times“ könnten die Einnahmen daraus aber höher liegen.

Millionen als Redner

Trump gab auch an, mehr als fünf Millionen US-Dollar an Rednerhonoraren erhalten zu haben. Der Mutterkonzern seines Twitter-Ersatzes Truth Social wird auf einen Wert zwischen 5 und 25 Millionen US-Dollar geschätzt. Trump gehören 90 Prozent des Unternehmens. Laut „New York Times“ liegt das deutlich hinter den Erwartungen. Der Republikaner gibt an, damit nur bis zu 201 US-Dollar verdient zu haben.

Im Visier der Finanz

Trumps Finanzen wurden während seiner Präsidentschaft in den USA genau verfolgt. Schon davor in seinen Jahrzehnten als Immobilienunternehmer war Trump mit Unmengen an Klagen und Ermittlungen gegen sich und seine Firmen konfrontiert, etwa wegen angeblich dubioser Geschäftspraktiken oder möglicher Steuervergehen. Im Dezember wurden nach jahrelangen rechtlichen Auseinandersetzungen Steuerunterlagen Trumps veröffentlicht. Entgegen der üblichen Gepflogenheiten in den USA hatte er seine Steuererklärungen weder als Präsidentschaftskandidat noch nach seinem Einzug ins Weiße Haus öffentlich gemacht. Gegen Trumps-Unternehmen sind noch mehrere Gerichtsverfahren wegen betrügerischer Buchhaltung und Steuerhinterziehung am Laufen