Politik/Ausland

Chemische Waffen eingesetzt

Britische Militärexperten haben einem Medienbericht zufolge forensische Beweise dafür, dass in Syrien Chemiewaffen eingesetzt wurden. Wie die Times in ihrer Samstagsausgabe unter Berufung auf Quellen aus dem Verteidigungsministerium berichtete, wurde eine Bodenprobe, die aus der Nähe von Damaskus stammen soll, heimlich nach Großbritannien gebracht und im Zentrum für chemische und biologische Waffen des Ministeriums untersucht.

Dabei seien Beweise für den Einsatz "von einer Art von Chemiewaffen" entdeckt worden. Den Experten sei es allerdings unmöglich zu sagen, ob die Waffen von Truppen des syrischen Machthabers Bashar al-Assad oder von Rebellen, die sich gegenseitig in dieser Hinsicht beschuldigen, benutzt worden seien. Das Verteidigungsministerium wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

"Schreckliches Verbrechen"

Das britische Außenministerium erklärte, es sei tief besorgt über den möglichen Einsatz von C-Waffen. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre es ein "schreckliches Verbrechen", erklärte ein Sprecher. UNO-Diplomaten hatten am Donnerstag erklärt, westliche Staaten hätten "harte Beweise" dafür, dass in Syrien mindestens einmal Chemiewaffen eingesetzt worden seien. Details nannten sie nicht. Experten der Vereinten Nationen warten derzeit auf Erlaubnis, in Syrien dem Vorwurf von Chemiewaffen-Einsatz nachgehen zu können.