Politik/Ausland

Südkoreanischer Präsident erhöht Risiko eines Atomkriegs

Nordkorea beschuldigt den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol, mit seiner Politik gegenüber dem Norden sein Land der Gefahr eines Atomkriegs auszusetzen. Das geht aus einem Papier des nordkoreanischen Instituts für Studien über Feindesstaaten hervor, das am Sonntag von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlicht wurde.

Demnach werden Äußerungen Yoons unter anderem über Krieg, die Aufgabe von Teilen eines innerkoreanischen Abkommens oder die Suche nach engeren Beziehungen zu Japan und der NATO als unbedacht kritisiert. Sich ständig verschärfende militärische Vorgehensweisen führten dem Papier zufolge lediglich zu der Konsequenz, dass Nordkorea seine Atomwaffen exponentiell aufstockte und seine nukleare Angriffsfähigkeit weiter entwickelte. 

Außerdem listet das veröffentlichte Dokument Yoons innenpolitische Probleme auf, darunter Skandale um seine Frau, die seine Zustimmungswerte auf ein Rekordtief drücken.

Yoon vertritt eine harte Linie gegenüber Nordkorea. Seine Regierung wirft Pjöngjang vor, die Spannungen durch Waffentests und die Bereitstellung von Militärhilfen und Soldaten zur Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg zu erhöhen.

Das abgeschottete Nordkorea und das demokratische Südkorea befinden sich offiziell noch immer im Kriegszustand. Nach dem Ende des Koreakrieges 1953 wurde zwar ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, einen Friedensvertrag gibt es aber bis heute nicht.

In diesem Jahr sind die Nachbarn auch wegen der Versendung von Müllballons aus dem Norden als angebliche Vergeltung für von südkoreanischen Aktivisten nach Norden geschickte Ballons aneinander geraten. Außerdem hat Südkorea den Norden aus Lautsprechern mit internationalen Nachrichten, Informationen zu Demokratie und Kapitalismus sowie populärem K-Pop beschallt.