Justin Trudeau, Popstar der Weltpolitik
Während es in Hamburgs Straßen krachte und Demonstranten gegen Trump, Putin und Co. protestierten, wurde einer wie ein Popstar empfangen: Kanadas Premierminister Justin Trudeau. In Jeans, T-Shirt und bunten Socken sprang er auf die Bühne des "Global Citizen Festival" in der Hamburger Barclaycard-Arena, wo ihn das Publikum mindestens so euphorisch empfing wie die eigentlichen Stars – Shakira und Coldplay, die für den Kampf gegen Armut auftraten.
Neue Sorte Politiker
Ob Trudeaus lockere Art auf dem internationalen Parkett angemessen ist? "Es kommt darauf an, wem man gegenüber sitzt: Wenn das der Staatschef ist, der seit Generationen ein Land führt, dann würde ich vielleicht nicht die bunten Socken nehmen, nur die dezent gemusterten. Oder ich sage als Politiker: So bin ich eben. Je mehr Kontroversen ich bewusst eingehe, desto mehr muss ich aber damit rechnen, dass ich gegen rudern muss."
No-GOs
Ein absolutes No-GO wären kurze Hosen, so die Expertin: "Wenn es ein offizieller Anlass ist, muss ein Politiker-Mann immer lange Hosen tragen." Was bei Frauen gar nicht geht: Spaghetti-Träger, Mini-Röcke oder ein zu tiefer Ausschnitt. Das musste auch Kanzlerin Angela Merkel erleben. "Wieviel Dekolleté darf eine Kanzlerin zeigen?" - fragte die Zeitung Welt, als Merkel 2008 bei der Operneröffnung in Oslo ein tief ausgeschnittenes Kleid trug. Abgesehen von diesem Fauxpas, ist die Kanzlerin seit einigen Jahren perfekt gestylt. Dafür ist eine Schneiderin aus Hamburg verantwortlich, erklärt Brügmann. "Es gibt wohl keine Frau in Deutschland, die diesen besonderen Merkel-Blazer trägt." Auch dessen Farben hat sie mittlerweile je nach Anlass perfektioniert: Schwarz-Gold trug sie bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland, Royalblau beim Besuch eines U-Bootes. Beim G20-Gipfel wählte sie die Farbe Rot.