Politik/Ausland

Schwere Zusammenstöße bei Protesten in Venezuela

Bei einer Demonstration für die Pressefreiheit in Venezuela ist es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Vermummte und mit Schutzmasken ausgestattete Jugendliche blockierten eine Autobahn durch die Hauptstadt Caracas mit Lkws und Barrikaden und setzten sie in Brand. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Kundgebung aufzulösen. Die Demonstranten antworteten mit Wurfgeschoßen und Molotow-Cocktails.

Anlass für die Demonstration war die Schließung des regierungskritischen Fernsehsenders RCTV vor zehn Jahren. Der damalige Präsident Hugo Chavez rief stattdessen den neuen Staatssender TVES ins Leben. Chavez Nachfolger Nicolas Maduro erklärte, TVES stehe seit zehn Jahren für "humanistisches Fernsehen".

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Die Opposition in Venezuela kämpft seit Monaten für eine Volksabstimmung über eine Amtsenthebung Maduros. Sie macht ihn für die schwere Wirtschaftskrise in dem südamerikanischen Land verantwortlich, die zu dramatischen Versorgungsengpässen geführt hat.

Schon 58 Tote

Seit Anfang April kommt es nahezu täglich zu Straßenschlachten zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten. Bei den Protesten wurden bisher 58 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt.

Am Freitag starb ein 33-jähriger Mann, der am Vortag bei einer Demonstration in der Stadt Cabudare verletzt worden war.