Politik/Ausland

Republikanischer Horror vor Hillary

Auch wenn die nächsten amerikanischen Präsidentenwahlen erst in drei Jahren über die Bühne gehen, haben die Republikaner ihren großen Angstgegner schon gefunden: Hillary Clinton.

Aus allen medialen Rohren wird gegen die im Februar zurückgetretene frühere Außenministerin geschossen. Reince Pribus, Partei-Chef der Konservativen, drohte nun gar den beiden US-TV-Sendern CNN und NBC: Sollten die beiden Sender nicht ihre Pläne aufgeben, große Dokumentationen über die ehemalige First Lady der USA zu drehen, würden die Republikaner die ersten Vorwahl-Debatten boykottieren. Die zwei Fernsehstationen reagierten kühl: Die Republikaner würden sich mit derartigen Forderungen wohl eher nur selber schaden.

Spekulationen

Hillary Clinton selbst ist kein Wort über ihre Zukunft zu entlocken. Nach den kräfteraubenden Jahren als Außenministerin genießt die 65-Jährige ihre politische Auszeit. „Keine Ahnung, was ich machen werde“, hatte sie noch im Jänner verkündet – und damit alle Spekulationen angeheizt, sie könnte beim Rennen 2016 nochmals als demokratische Präsidentschaftskandidatin antreten.

Gegner als auch Freunde in den USA deuten dies gleich: Sie habe nicht eindeutig Nein gesagt. Und so setzen sowohl Hillary-Unterstützer als auch Hillary-Feinde bereits ihre ersten Fußsoldaten in Marsch. Ein heuer gegründetes Super-PAC, also ein unabhängiges, nicht mit der demokratischen Partei verbündetes politisches Aktionskomitee, hat schon jetzt 1,25 Millionen Dollar auf dem Spendenkonto. Auf Facebook hat die Gruppe bereits eine halbe Million Unterstützer, und alle neun Sekunden kommt einer dazu. Ihr Motto: „Ready for Hillary“.

Der rasante Erfolg der Hillary-Unterstützer scheint die republikanischen Ängste vor einer scheinbar übermächtigen, unschlagbaren Hillary Clinton noch zu verstärken. Tritt die mit Abstand beliebteste Politikern der USA 2016 tatsächlich an, gäbe es zumindest aus heutiger Sicht niemanden, der ihr von republikanischer Seite das Wasser reichen könnte.

„Stop Hillary“

Die Gegenoffensive, so der Plan der Hillary-Feinde, müsse daher sofort eröffnet werden. „Die Wahrheit ist: Sie wird ganz sicher 2016 antreten. Wir müssen bereit sein, wenn Hillary bereit ist, denn ihre Maschine läuft schon“, sagt der Gründer des Super-PAC „Stop Hillary“. Auch seine Gruppe erfährt seit kurzem regen Zulauf und erinnert daran, dass Hillary Clinton die amerikanischen Wähler immer schon in zwei Lager gespalten hat: in glühende Unterstützer und fanatische, oft geradezu hasserfüllte Gegner.