Putin: Wagner-Gruppe "existiert praktisch nicht"
Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte in einem Interview mit der russischen Tageszeitung Kommersant, dass die Wagner-Gruppe praktisch nicht existiert.
"Es gibt kein Gesetz über private militärische Organisationen. Das existiert einfach nicht“, so Putin gegenüber der Zeitung.
Putin gestand damit indirekt ein, dass die russische Führung im Krieg gegen die Ukraine bewusst auf eine illegale Organisation gesetzt habe. "Wir haben kein Gesetz über private Militärorganisationen ... Die Gruppe gibt es zwar, aber juristisch existiert sie nicht", sagte der Kremlchef.
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Putin ging auch auf das Treffen mit Prigoschin und gut 35 seiner Kämpfer fünf Tage nach dem Marsch auf Moskau im Kreml ein. Demnach habe der Präsident den Söldnern mehrere Optionen einer künftigen Zusammenarbeit angeboten. So könnten sich die Kämpfer ins reguläre russische Militär integrieren und dort dienen. Er sagte in diesem Zusammenhang, es sei nun Sache des russischen Parlaments und der Regierung, einen rechtlichen Rahmen für Privatarmeen zu diskutieren.
Weiters dürfte Putin den Söldnern angeboten haben, in der Ukraine weiter unter eigenem Kommando zu kämpfen, unter Führung eines Mannes, den sie "Sedoi" nennen, was so viel wie "Grauhaar" bedeutet. "Sie können zusammenbleiben und weiter ihren Dienst verrichten", sagte Putin. "Nichts würde sich ändern."
Als Reaktion hätten viele der Kämpfer genickt, beschrieb Putin. Aber Prigoschin wollte das offenbar nicht, er sei es gewesen, der das Angebot abgelehnt habe. "Nein, die Männer sind mit so einer Entscheidung nicht einverstanden“, sagte Prigoschin nach Angaben von Putin.
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Die Söldnertruppe Wagner kämpfte monatelang an der Seite regulärer Moskauer Truppen in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bekanntheit erlangte sie durch die monatelangen Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut.
Ende Juni ließ Prigoschin aber nach einem angeblichen Angriff russischer Truppen auf Wagner-Lager die Stadt Rostow am Don besetzen und schickte Militärkolonnen Richtung Moskau. Putin sprach damals von "Verrat".
Kurz vor Moskau befahl Prigoschin nach Verhandlungen mit dem Kreml, bei denen Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko als Vermittler fungierte, den Rückzug.