Protest nach Festnahme von Greenpeace-Aktivisten
Die russische Küstenwache hat ein Greenpeace-Schiff in der Arktis nach Angaben der Umweltschützer gestürmt. Die Umweltorganisation hatte mit der "Arctic Sunrise" gegen Ölbohrungen in der Region protestiert. Bewaffnete hätten sich von einem Hubschrauber des Inlandsgeheimdienstes FSB, der für den Grenzschutz zuständig ist, abgeseilt, hatte ein Besatzungsmitglied zuvor getwittert. "Es ist ziemlich beängstigend. Laute Schläge. Russische Schreie. Sie versuchen noch immer, die Tür einzutreten", lautete ein Eintrag bei dem Kurznachrichtendienst. Das Schiff habe sich in internationalen Gewässern befunden, betonte Greenpeace und zeigte sich "sehr besorgt".
Das Außenministerium in Moskau bestellte nach dem Vorfall den niederländischen Botschafter ein, da die "Arctic Sunrise" unter niederländischer Flagge fuhr. Die Umweltschützer hätten "provozierend und lebensgefährdend eine ökologische Katastrophe in Kauf genommen", teilte die Behörde mit.
Proteste
Für Freitag riefen die Umweltschützer zu Protesten vor russischen Botschaften in aller Welt auf. Vor der Gazprom-Zentrale in Moskau demonstrierte Greenpeace für die Freilassung seiner Mitglieder. Auch in Berlin und Wien kam es zu Demos. "Unsere Kollegen werden gegen ihren Willen in internationalem Gewässer von der Küstenwache festgehalten. Das ist willkürliche Gewalt", so Lukas Meus, Arktis-Sprecher von Greenpeace, in einer Aussendung. "Wir fordern die russische Regierung auf, die Arctic Sunrise und ihre Besatzung sofort freizulassen und die gefährliche Ölförderung in der Arktis zu stoppen."