Iran zog Michelle Obama etwas an
Von Marie North
Irans Photoshop-"Experten" haben erneut zugeschlagen. Jüngstes Opfer wurde die amerikanische First Lady Michelle Obama, die bei der diesjährigen Oscarverleihung den Gewinner in der Kategorie "Bester Film" via Videoeinschaltung aus dem Weißen Haus bekannt gab.
Im Fernsehen müssen sich iranische Frauen mit einer sogenannten Hidschab bedecken. Für ausländische Frauen gelten weniger strenge Regeln. Laut Spiegel werden allerdings viele internationale Film- und TV-Produktionen nachbearbeitet.
Aber nicht nur das Outfit der First Lady sorgte für Missmut bei der Preisverleihung, auch die Auszeichnung für den Polit-Thriller "Argo" missfiel dem Gottesstaat.
Plumpe Bildbearbeitungen aus dem Iran kamen in der jüngeren Vergangenheit schon öfters vor: Die iranische Luftwaffe stellte vor kurzem einen neuen Kampfjet vor. Auf dem der Öffentlichkeit präsentierten Foto war der Jet im Flug über dem Berg Damavand zu sehen – eine Fälschung wie sich später herausstellte.
Die iranischen Behörden reagierten zunächst nicht direkt auf die Vorwürfe. Zwei regierungsnahe Webseiten, Rajanews und Nasimonline, berichteten jedoch unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass es bei den Fotos zu einer Verwechslung gekommen sei. Das vor dem Raumflug veröffentlichte Foto des Affen (mit Leberfleck) sei Archivmaterial von einer 2011 gescheiterten All-Mission. Der nach der Landung der Öffentlichkeit präsentierte Affe sei dagegen der richtige und habe den Weltraumflug erfolgreich hinter sich gebracht.