Politik/Ausland

Philippinen: Rebellen stürmten Dörfer, nahmen Schüler als Geiseln

Vermutlich muslimische Rebellen haben auf den Philippinen mehrere Dörfer gestürmt. Die rund 200 bewaffneten Angreifer lieferten sich nach Polizeiangaben am Mittwoch ein Feuergefecht mit den örtlichen Sicherheitskräften. Sie sollen in den knapp 900 Kilometer südlich von Manila liegenden Orten Malagakit und Simsiman die Dorfschulen besetzt halten und mindestens fünf Schüler als Geiseln genommen haben.

Die Dorfbewohner seien geflohen. Wie die Polizei mitteilte, hatte es zunächst keine Verletzten gegeben. "Wir vermuten, dass die Bewaffneten Angst schüren wollen, um die Öffentlichkeit auf ihre Präsenz in der Region aufmerksam zu machen", sagte der Ermittlungsleiter Reylan Mamon im Radio Manila.

Bei den Angreifern soll es sich um Mitglieder der islamistischen Freiheitskämpfer Bangsamoro halten, einer Splittergruppe der Moro Islamischen Befreiungsfront (Milf). Nach 17 Jahren Verhandlungen hatten die Regierung und die Milf-Rebellen im März 2014 Frieden geschlossen.

Hunderte Tote im neu entflammten Konflikt

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Die Splittergruppe Bangsamoro wird seitdem für mehrere Anschläge verantwortlich gemacht. Seit über einem Monat kämpfen die Rebellen in der Stadt Marawi auf der südlichen Insel Mindanao. Bisher starben bei dem Konflikt mehr als 370 Menschen.