Politik/Ausland

Orbán sorgt mit seinen "sieben Geboten" für neue Aufregung

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat an seinem Amtssitz auf der Burg von Buda eine Metalltafel mit sieben eingravierten "Gesetzen" anbringen lassen. Diese würden seiner Ansicht nach den Fortbestand des ungarischen Volkes sichern.

Der rechtsnationale Politiker postete am Donnerstag ein Bild der Tafel auf seiner Facebook-Seite.

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Heimat lieben

Die sieben Sätze lauten demnach:

  • Die Heimat besteht nur so lange, solange es jemanden gibt, der sie liebt!
  • Jedes ungarische Kind ist ein neuer Wachtposten!
  • Ohne Stärke ist die Gerechtigkeit nur wenig wert!
  • Uns gehört nur das, was wir verteidigen können!
  • Jedes Match dauert so lange, bis wir es gewinnen!
  • Grenzen hat nur das Land, die Nation hat keine!
  • Kein einziger Ungar ist allein!

Erstmals hatte Orbán diese Gedanken im August des Vorjahres formuliert, als er in Budapest ein Denkmal zur Erinnerung an die Gebietsverluste Ungarns nach dem Ersten Weltkrieg einweihte. Damals hatte er sie als "Gesetze des Fortbestands und des Überlebens" bezeichnet. Zugleich seien es die "mit Blut und Tränen" errungenen Grundpfeiler der "ungarischen Nationspolitik des 21. Jahrhunderts".

"In den Spiegel schauen"

Die unabhängige Onlineplattform Telex.hu fragte im Büro des Premierministers nach, ob die Tafel - die aussieht wie ein Spiegel - von Viktor Orbán selbst angefertigt wurde, oder ob er sie als Geschenk erhalten hat. Die Pressestelle verwies darauf, dass der "Spiegel" ein "besonderes Souvenir" sei, das der Fidesz zum 33. Jahrestag seiner Gründung anfertigen ließ. "Wenn wir in den Spiegel schauen, können wir uns selbst und die sieben Gesetze der ungarischen Nationalpolitik sehen.“