Österreich organisiert doch Evakuierungsflüge aus Israel
Kanzler Karl Nehammer bestätigte am Dienstag in Ankara, dass Österreich derzeit Evakuierung für ausreisewillige Staatsbürger in Israel in die Wege leitet. Derzeit werde die „Außerlandesbringung“ vorbereitet, ab Mittwoch würde ein Transportflugzeug des Bundesheeres ausreisewillige Österreicher nach Zypern bringen, von dort gehe es dann mit Linienmaschinen weiter. Die „Hercules“-Maschine soll am Mittwoch nach Zypern verlegt werden.
Eine Maschine wird um 10.30 Uhr von Linz aus nach Zypern starten und von dort auch dann einen Pendelverkehr vornehmen. Auch das Jagdkommando und Heerespsychologen werden den Flug begleiten. Im Flugzeug können bis zu 80 Passagier mitfliegen, wie der Sprecher des Bundesheeres, Michael Bauer bekanntgab.
Weiter Flüge von israelischer Fluggesellschaft
Die israelische Fluggesellschaft EL AL führt unterdessen weiter Flüge durch - auch nach Wien. Während alle anderen Airlines ihre Verbindungen nach Tel Aviv gecancelled haben, soll heute, Dienstag, um 20.15 ein Flug aus Tel Aviv in Wien landen. In diesen Minuten dürfte auch ein Flug mit Österreichern an Bord der türkischen Fluglinie Pegasus via Istanbul nach Wien unterwegs sein. Ein Tweet von Philipp Brokes einem Jurist der Arbeiterkammer bestätigte diese Meldung. Er hatte in den vergangenen Tagen vergeblich versucht, Israel zu verlassen. Mittlerweile findet er sich an Bord der Maschine.
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Rund 8.000 Österreicherinnen und Österreicher leben in Israel, mehr als 200 seien als Reisende gemeldet. Die österreichischen Behörden versuchen, "mit allen Kontakt zu halten", so Schallenberg gestern im Ö1-Morgenjournal, der betonte, dass ein mobiles Krisenteam des Außenministeriums nach Tel Aviv unterwegs sei, um die österreichische Botschaft in Israel zu verstärken.
Auch sei ein Krisenteam am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv im Einsatz. Schallenberg appellierte an alle sich in Nahost aufhältigen Österreicher, die Nachrichten zu verfolgen und den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.
"Situation weiterhin angespannt"
"Meine dringende Bitte an alle Österreicher ist: Bitte Nachrichten verfolgen, Anweisungen der Behörden in Israel befolgen und sich genau informieren, wie die Situation im Land ist, weil die kann sich laufend ändern", sagte Außenminister Schallenberg, der zu den kriegsähnlichen Zuständen im Land sagte: "Wir müssen davon ausgehen, dass das noch schlimmer wird, bevor es besser wird. (...) Die Situation ist weiterhin wahnsinnig angespannt und volatil."