Politik/Ausland

Nordkorea rasselt wieder mit den Säbeln

Nordkorea setzt weiterhin voll auf Provokation: Die Führung in Pjöngjang droht den USA nun mit einem "präventiven Atomschlag" - ob die Armee dazu überhaupt fähig wäre, ist allerdings zweifelhaft. Hintergrund des neuerlichen Säbelrasselns sind die neuen Sanktionen gegen das abgeschottete Land in Ostasien, die am Donnerstag im UN-Sicherheitsrat beschlossen wurden.

Nordkorea wirft den USA und Südkorea im Gegenzug vor, gemeinsame Manöver zu nutzen, um einen Angriff auf den kommunistischen Staat vorzubereiten. Machthaber Kim Jong-un hat seinerseits allerdings ebenfalls Manöver in einem ungewöhnlich großen Umfang gestartet.

Strafmaßnahmen

Vor dem Hintergrund des jüngsten nordkoreanischen Atomwaffentests hat der UNO-Sicherheitsrat einstimmig neue Sanktionen gegen Pjöngjang verhängt. Das mächtigste UNO-Gremium verabschiedete am Donnerstag in New York einstimmig einen Resolutionsentwurf, der sich unter anderem gegen nordkoreanische Diplomaten und den Zahlungsverkehr mit dem abgeschotteten, stalinistisch geführten Land richtet.

Mit der UNO-Resolution werden die finanziellen Aktivitäten Nordkoreas nun noch stärker eingeschränkt, vor allem der Transport großer Mengen Bargeld soll verhindert werden. Der Sicherheitsrat untersagte auch die Einfuhr bestimmter Luxusgüter wie Autos, Juwelen und Jachten nach Nordkorea. Diplomaten des Landes sollen unter verschärfte Beobachtung gestellt werden. Außerdem wurden weitere nordkoreanische Firmen und Regierungsvertreter, die an dem Rüstungsprogramm beteiligt sein sollen, mit Reisebeschränkungen und dem Einfrieren ihrer Auslandsguthaben belegt.

Der Sicherheitsrat drückte in der Resolution seine "ernste Besorgnis" aus und drohte mit "weiteren bedeutenden Maßnahmen", sollte Nordkorea einen erneuten Test von Atomwaffen oder Raketen vornehmen. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon erklärte, die Sanktionen seien eine klare Botschaft der Staatengemeinschaft, das Streben Nordkoreas nach Atomwaffen nicht hinzunehmen.

Das autoritär reagierte Nordkorea hatte in den vergangenen Tagen seine Drohungen verschärft. Am Dienstag drohte Pjöngjang mit der Aufkündigung des Waffenstillstandsabkommens mit Südkorea, das nach dem Korea-Krieg im Jahr 1953 geschlossen worden war

Südkorea hat die Alarmbereitschaft seiner Streitkräfte deshalb erhöht. Das Militär sei "vollständig" auf mögliche Provokationen vorbereitet, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Donnerstag in Seoul. Nach Einschätzung des Ministeriums bereitet Nordkorea derzeit ein "massives" Militärmanöver vor. Südkoreas Militär befürchtet, das Manöver könnte auch zu Provokationen führen. Nordkorea hatte am Dienstag mit der Beendigung des seit 60 Jahren bestehenden Waffenstillstands auf der geteilten Halbinsel gedroht.

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