Politik/Ausland

Tote bei Explosionen in Christenviertel

Bei einer Serie von Explosionen in der zweitgrößten nigerianischen Stadt Kano sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Sechs weitere seien am Montag verletzt worden, sagte der örtliche Polizeichef Musa Daura der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatten Einwohner von mindestens vier Detonationen im Viertel Sabon Gari berichtet, das im März von der islamistischen Sekte Boko Haram angegriffen worden war.

"Überall ist Chaos. (...) Überall ist Rauch und Staub", sagte der Obstverkäufer Chinyere Madu. Andere Zeugen berichteten, durch die Wucht der Explosionen seien Fensterscheiben zerborsten. Demnach war die Enugu-Straße im Visier, wo sich viele Bars und Restaurants befinden.

Kano ist die wichtigste Stadt im Norden Nigerias und mehrheitlich muslimisch. Das Viertel Sabon Gari wird jedoch überwiegend von Christen bewohnt. Die Ursache der Explosionen war zunächst unklar. Boko Haram wurde aber bereits für eine Serie von Selbstmordattentaten im März in Sabon Gari verantwortlich gemacht. Dabei wurden mehr als 20 Menschen getötet.