Politik/Ausland

Manchester: Neue Anschläge befürchtet, drei weitere Festnahmen

Nach dem Selbstmordanschlag von Manchester hat Großbritannien erstmals seit 2007 die Terror-Warnstufe angehoben. Dies bedeute, dass ein weiterer Anschlag unmittelbar bevorstehen könne. Die Bedrohungslage werde auf Basis der Ermittlungen nun als kritisch eingestuft, sagte Premierministerin Theresa May.

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Zudem soll die Armee die Polizei im Inland entlasten, Soldaten sollen zusätzlich zu Polizisten etwa bei Großveranstaltungen für Sicherheit sorgen. Die Polizei habe die Unterstützung durch die Streitkräfte beantragt, sagte May. Man dürfte nicht ignorieren, dass womöglich eine größere Gruppe von Einzelpersonen in den Anschlag vom Montagabend verwickelt sei. Der Chef der Anti-Terror-Polizei, Mark Rowley, sagte, die Entscheidung, die Warnstufe zu erhöhen, sei eine Vorsichtsmaßnahme.

Abedi war vermutlich in Syrien

Was den Attentäter selbst betrifft, so geht die Polizei davon aus, dass es sich dabei um den 22-jährigen Salman Abedi handelt. Bereits am Dienstag nahm die Polizei einen 23-Jährigen fest, bei dem es sich um den Bruder des Hauptverdächtigen handeln soll, am Mittwoch wurden drei weitere Verdächtige festgenommen. Genauere Angaben zu den Hintergründen gibt es noch nicht.

Laut Informationen des französischen Innenministers Gérard Collom war Abedi, dessen Eltern Medienberichten zufolge 1994 aus Libyen nach England kamen, zuletzt auch in Syrien (mehr Infos zu Salman Abedi).

Der sogenannte "Islamischer Staat" (IS) reklamierte das schwerste Attentat in Großbritannien seit zwölf Jahren, bei dem am Montagabend 22 Menschen - darunter auch viele Kinder - getötet wurden für sich. Ungereimtheiten in den Angaben der Extremisten-Miliz ließen jedoch Zweifel aufkommen, ob sie wirklich verantwortlich ist. In der Vergangenheit haben sich einige IS-Bekenntnisse als falsch erwiesen.

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