Putschisten zwingen Regierung zum Rücktritt
Mali galt lange als eines der wenigen stabilen Länder Afrikas. Damit ist es endgültig vorbei. Mit der Erstürmung des Hauses von Premier Diarra und dem erzwungenen Rücktritt der gesamten Regierung am Dienstag haben frühere Putschisten das politische Chaos in dem westafrikanischen Land verschärft. Diarra sprach in einer TV-Rede von der „schwierigsten Phase unserer Geschichte“.
Die Soldaten gaben an, sie handelten im Auftrag von Hauptmann Sanogo. Dieser war bereits am Putsch im März beteiligt gewesen, bei dem der langjährige Präsident Touré stürzte. Der Vorwurf damals: Die Regierung greife nicht entschlossen genug im Kampf gegen Islamisten und Tuareg-Rebellen im Norden des Landes durch.
EU-Hilfe für Militär Premier Diarra ist ein klarer Befürworter der geplanten internationalen Friedenstruppe, die im Auftrag der UN gemeinsam mit den malischen Einheiten die Macht der Separatisten brechen soll. Auch die EU will Mali mit mehr als 200 Militärausbildnern und finanzieller Hilfe unterstützen.
Angeblich wollen Militärs wie Sanogo zwar Hilfe jeder Art, aber der Militäreinsatz soll in nationaler Regie geführt werden.