Litauen beginnt mit Abwehr von Flüchtlingen an Grenze zu Weißrussland
Litauen hat damit begonnen, über Weißrussland (Belarus) ins Land kommende Flüchtlinge zurückzuweisen und notfalls auch zurückzudrängen. "Jeder, der versucht, illegal nach Litauen zu kommen, wird zum nächsten offiziellen Grenzübergangspunkt zurückgeschafft", sagte Grenzschutzchef Rustamas Liubajevas. Dabei könnten auch "abschreckende" Maßnahmen gegen jene ergriffen werden, die den Anordnungen nicht folgten. Am Dienstag seien bereits 180 Flüchtlinge nach Weißrussland zurückgeschickt worden.
Litauen berichtet seit Juni von einem Anstieg der Zahl von Migranten, die aus dem Nahen Osten und Afrika über Weißrussland kommen. Das EU-Land beschuldigt Weißrussland, gezielt Flüchtlinge nach Litauen einzuschleusen - aus Rache für die EU-Sanktionen gegen die autokratische Führung in Minsk.
Die litauische Regierung ist eine scharfe Kritikerin des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko. Zudem hat der EU- und NATO-Staat viele in Weißrussland verfolgte Aktivisten aufgenommen, darunter Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja.